PCs extra für Senioren
Bisher gibt es relativ wenig Angebote an Computern, die ausdrücklich auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind. Diese PCs sind besonders leicht bedienbar. Nach dem Kauf müssen keine komplizierten Schritte unternommen werden, sondern meist sind nur das Stromkabel und die Tastatur anzuschließen.
Die Bedienung erfolgt über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) mit den Fingern. Dadurch wird es einfacher, mit dem PC umzugehen, da eine Maus für Menschen, die noch nie mit einem PC gearbeitet haben, oft gewöhnungsbedürftig ist. Seniorengerechte Computer sind mit einer vorinstallierten Software ausgestattet. Die Software ist so eingerichtet, dass nur eine überschaubare Zahl an Programmen zur Verfügung steht.
Dabei handelt es sich um wesentliche Anwendungen wie E-Mail, Internet, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Fotoalbum, Musikplayer und Spiele. Nicht alle seniorengerechten PCs erlauben es, weitere Programme zu installieren. Dies wird von einigen Nutzern als Nachteil empfunden. Einige der PCs für Senioren setzen eine separat eingerichtete Internetverbindung voraus. Es gibt aber auch Unternehmen, die zu einem Aufpreis zusätzlich einen Surfstick anbieten, mit dem die Verbindung zum Internet besonders einfach herzustellen ist. Für Senioren ist es auch wichtig, eine Ansprechperson zu haben, da sie sich die ersten Schritte am Computer häufig nicht allein zutrauen. Deshalb bieten die Unternehmen, die seniorengerechte PCs verkaufen, auch Unterstützung bei Problemen.
Der Serviceumfang ist dabei unterschiedlich, von einer einmaligen Einweisung bis hin zu der Möglichkeit, jederzeit beim Kundendienst des Anbieters anzurufen. Letzteres kann je nach Anbieter kostenlos sein, oder es wird zusätzlich zum Kaufpreis für den PC ein monatlicher Betrag erhoben.
Die günstigere Alternative: gewöhnliche PCs, seniorengerecht ausgestattet
Ein wesentlicher Nachteil von seniorengerechten PCs ist der hohe Preis. Da viele ältere Menschen über ein geringes Einkommen verfügen, empfiehlt es sich möglicherweise eher, einen gewöhnlichen PC zu erwerben und ihn seniorengerecht auszustatten. Dazu gehört vor allem eine leicht zu bedienende Tastatur. Großschrift-Tastaturen sind separat erhältlich und an jeden PC anschließbar. Sie haben eine besonders große und häufig kontrastreiche Beschriftung, die auch bei nachlassendem Sehvermögen gut zu erkennen ist. Darüber hinaus werden auch vereinfachte Tastaturen angeboten, bei denen es nicht notwendig ist, komplizierte Tastenkombinationen zu drücken, um bestimmte Funktionen zu erreichen.
Auch die Wahrscheinlichkeit, aus Versehen eine falsche Taste zu drücken, ist dabei geringer. Senioren, deren Sehvermögen nachlässt, wünschen sich Bildschirme mit großer Darstellung. Dies lässt sich an jedem PC einrichten, indem eine größere Schriftart und größere Symbole eingestellt werden. Außerdem kann die Bildschirmlupe genutzt werden, um einen Teil der Bildschirmoberfläche zu vergrößern. Sie ist bei Windows im Startmenü unter dem Menüpunkt „Zubehör“ zu finden.
Die Betriebssysteme Windows 7 und 8 lassen sich auch per Touchscreen bedienen, sodass es nicht notwendig ist, eine Maus zu verwenden. Da bei der Einrichtung von PCs normalerweise kein Kundendienst zur Verfügung steht, der die Inbetriebnahme begleitet und bei Problemen mit den Anwendungen hilft, sollten Senioren sich nach alternativen Ansprechpartnern umsehen. Möglicherweise können Verwandte oder Bekannte helfen, die mit Computern Bescheid wissen. Darüber hinaus bieten viele Volkshochschulen Kurse zum Umgang mit Computern an.
Einige Kurse richten sich speziell an ältere Menschen. Die Lehrenden sind meist gerne bereit, auf individuelle Fragen und Probleme der Teilnehmenden einzugehen.
Seniorengerechte Laptops
Die Hersteller von seniorengerechten PCs bieten auch Laptops an. Diese sind häufig günstiger als das entsprechende Schreibtischmodell und bieten den Vorteil, dass man sie überallhin mitnehmen kann. Auch diese sind mit großen Tasten ausgestattet und haben eine hohe Display-Auflösung. Senioren können aber auch problemlos gewöhnliche Notebooks nutzen. Sie sollten allerdings vor dem Erwerb darauf achten, dass die Auflösung nicht zu klein ist.
Bei Notebooks mit einem 15,6-Zoll-Bildschirm genügt die Auflösung von 1366 mal 768 Bildpunkten, um Elemente auf dem Desktop gut zu erkennen. Bei einem 17-Zoll-Notebook sind 1600 mal 900 Bildpunkte ausreichend. Auch bei einem Notebook kann, zumindest bei der Nutzung am eigenen Schreibtisch, eine separate Tastatur oder ein Bildschirm angeschlossen werden.
Tablet-PCs
Die aktuellen Tablet-PCs bieten einige Vorteile, aber auch Nachteile für Senioren. Sie verfügen über eine berührungsempfindliche Tastatur, was die Bedienung vereinfacht. Außerdem ist kein Kabelanschluss und keine Installation von Programmen notwendig.
Tablets sind noch leichter als Laptops und können daher noch einfacher transportiert werden. Mittels WLAN kann man sich auch unterwegs ins Internet einwählen. Allerdings sind die meisten Modelle recht klein, was vor allem für ältere Menschen ein Nachteil ist. Die virtuelle Tastatur, mit der direkt auf dem Bildschirm geschrieben wird, stellt bereits für jüngere Menschen beim Schreiben längerer Texte eine Herausforderung dar. Für Senioren werden Tablets mit mindestens 10 Zoll Diagonale empfohlen, da kleinere Modelle kaum noch komfortabel bedient werden können.
Fazit
Je nach den eigenen Vorerfahrungen mit Computern und dem zur Verfügung stehenden Budget ist entweder ein extra für Senioren eingerichteter, vorkonfigurierter PC oder ein gewöhnlicher PC zu empfehlen, der für Senioren angepasst wurde. Laptops und Tablet bieten sich an, falls man auch unterwegs ins Internet gehen möchte. Hilfreich sind in jedem Fall Ansprechpersonen im Bekanntenkreis oder der Besuch eines Computerkurses.