Freiwilliges Engagement ist für eine gesunde und blühende Gesellschaft unerlässlich. Ohne diese selbstlosen Menschen, die ihre Zeit der Hilfe für andere widmen, würden die Bedürftigen stark unter unzureichender Pflege leiden. Ältere und kranke Menschen, die auf Dienstleister angewiesen sind, könnten sich allein gelassen fühlen, ohne dass ihnen jemand zur Seite steht oder ihnen in schwierigen Zeiten, z. B. bei Krankenhausaufenthalten, Gesellschaft leistet.
Oder denken wir an die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich in unserer Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, weil sie nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wer spielt mit ihnen, wer organisiert Fußballturniere, veranstaltet Feste, damit sie sich auch mal wieder freuen können? Und was ist mit denjenigen, die ganz am Rande stehen: die Obdachlosen oder die Flüchtlinge, die in erbärmlichen Quartieren oder gar in Abschiebegefängnissen Angst vor ihrer Zukunft haben? Die Liste der Beispiele ist noch längst nicht erschöpft. Eine Gesellschaft ohne ehrenamtliche Tätigkeit wäre wirklich undenkbar und sehr viel unmenschlicher.
Was ist ein Ehrenamt?
Eine ehrenamtliche Tätigkeit übt derjenige aus, der sich freiwillig und unentgeltlich für einige Stunden pro Woche über einen längeren Zeitraum oder auch für ein zeitlich befristetes Projekt in sozialen, kirchlichen, politischen, kulturellen, sportlichen oder sonstigen gesellschaftlich notwendigen Bereichen engagiert. Der Ehrenamtliche wählt diese Tätigkeit, um etwas Sinnvolles für die Gesellschaft aber auch für sich selbst zu tun.
Ehrenamtliche Tätigkeit schafft Befriedigung und ist ein Ausgleich zum oftmals eintönigen Berufsleben. Die Ehrenamtlichen werden zwar nicht bezahlt, erhalten jedoch meist eine steuerfreie Aufwandsentschädigung für ihre Unkosten. Außerdem sind sie i. d. R. versichert, so dass sie für Schäden an Personen und Sachen während ihrer Tätigkeit nicht selbst haften müssen.
Warum engagieren sich Menschen ab 50 in einem Ehrenamt?
Als überaus sinnvoll erweist sich die Ausübung eines Ehrenamtes für ältere Menschen. Ein Ehrenamt ist nicht nur eine befriedigende, erfüllende Beschäftigung, es gibt auch Kraft durch Bestätigung und neuen Lebensmut in Momenten des Zweifels.
Vielleicht finden sie auf diesem Wege ja wieder den Neueinstieg in das Berufsleben. Auch für manche „Nur“- Hausfrauen ab 50 ist eine ehrenamtliche Tätigkeit sehr sinnvoll. Die Kinder sind flügge geworden, wohnen nicht mehr im Elternhaus. Der Mann ist beruflich ausgelastet. Sie fühlt sich alleingelassen und überflüssig.
Ein Ehrenamt in ihrer Kirchengemeinde, eine aktive Mitgliedschaft bei den Johannitern oder gar ein politisches Mandat in der Kommune würde ihrem Leben wieder einen Sinn geben und ihr Selbstbewusstsein stärken. Seniorinnen und Senioren, die sich im wohlverdienten Ruhestand befinden, aber noch längst nicht zum alten Eisen gehören, finden in einer ehrenamtlichen Tätigkeit ihre Erfüllung. Sie engagieren sich besonders in sozialen oder kulturellen Institutionen und Verbänden oder setzen sich als Unternehmensberater oder Unternehmensberaterin für junge Selbständige ein. Ihre Lebenserfahrung wird überall geschätzt.
In den folgenden Artikeln finden Sie Informationen darüber, wie auch Sie mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit Ihr Leben bereichern können:
- Erhöht eine ehrenamtliche Tätigkeit die Berufschancen?
- Das Ehrenamt: Anerkennung trotz Arbeitslosigkeit
- In welchen Bereichen können sich Menschen ab 50 ehrenamtlich engagieren?
- Sind ehrenamtliche Tätigkeiten immer unbezahlt?
- Wird der Ehrenamtliche ausgebildet? Wo ist eine Weiterbildung notwendig?
- Die Freiwilligenagenturen als erste Ansprechpartner
- Anlaufstellen von Freiwilligenagenturen: An wen kann man sich wenden?
- Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Telefonseelsorge
- Ehrenamtliche Tätigkeit bei einer Tafel
- Ehrenamtliche Tätigkeit als Leihoma/Leihopa
- Ehrenamtliche Tätigkeit als Unternehmensberater/in
- Ehrenamtlich an einer Schule unterrichten
- Selbst Wissen weitergeben
Sehr gutes Angebot. Danke!
Moin,
es fehlt (oder habe ich es übersehen?) die Möglichkeit, ehrenamtlich und ganz unkompliziert, Wissen und Lebenserfahrung weiterzugeben, als Mentor/in, als Leselernhelfer/in, Pate/Patin, als Begleiter/in im Schulalter oder im Übergang in einen Beruf. Als weiterführenden Kontakt für Hamburg empfehle ich den “Wegweiser” des Mentor-Rings e.V. – http://www.mentor-ring.org
Beste Grüße
Thomas
Ehrenamt wie ich es erlebe in Deutschland, ist Enttäuschung pur.
Förderung im Sinne von Weiterbildung, da gibt es viel Gerede, aber keine finanzielle Unterstützung.
Man hat immer Angst, dass man dem Staat was wegnimmt. Die Gegenleistung für den Dienst am Nächsten ist gleich Null. Selbst bei der steuerlichen Absetzung beim Finanzamt wird dicht gemacht.
Seit 2009 bin ich als Ehrenamtlicher Rechtlicher Betreuer aktiv. Ich mache die Arbeit gerne.
Zur Zeit suche ich nach Möglichkeiten der finanziellen Förderung für Senioren, die sich unterschiedlich engagieren möchten.
Ein Trauerspiel, nur leere Worte. Man hat eher den Eindruck, dass man im Alter gar nicht mehr wahr genommen wird, so auch die Rückmeldungen in meinem Umfeld. In anderen Ländern ist man uns da mal wieder voraus. Österreich, die Schweiz, Frankreich lösen es anders… Wir alle möchten uns gerne nützlich machen…