Regelstudium

Studieren mit über 50 – keine Seltenheit mehr.

Die gute Nachricht vorneweg: Seniorinnen und Senioren, die über Abitur verfügen, können sich ohne Probleme für ein reguläres Studium an jeder deutschen (oder auch an einer anderen europäischen) Universität einschreiben und einen Abschluss als Bachelor, Master, Diplomand oder Doktor erwerben, wenn sie die notwendigen Leistungsnachweise erbringen.

Die Bologna-Reformen, denen zufolge auch in Deutschland der Bachelor und Master eingeführt wurden, haben sogar Vorteile speziell für Senioren: Es ist möglich, ein reguläres Studium bei straffem Tempo in circa sechs Semestern mit einem akademischen Grad abzuschließen. Dies macht ein reguläres Studium für Senioren sinnvoll, die das erworbene Wissen nochmals in der Berufswelt einsetzen wollen. Aber es gibt auch andere Gründe für ein Vollzeitstudium: Warum nicht von vorne anfangen?

Es gleicht einer Frischzellenkur für Geist und Körper erneut in die Lernwelt einzutauchen, sich auf den neuesten Stand des Wissens einbringen und gegebenenfalls das eigene, durch Erfahrungen gewonnene Wissen in Diskussionen einzubringen und vom Innovationsvermögen jüngerer Kommilitonen zu profitieren. Im Gegensatz zu einem sogenannten Seniorenstudium, das einem Gasthörer-Status ähnlich ist, wird beim regulären Studium jedoch auch von StudentInnen über 50 voller Einsatz verlangt: Referate müssen gehalten, eine bestimmte Anzahl an Veranstaltungen besucht, Klausuren abgelegt werden, etc.

 

Auf Tuchfühlung mit der jüngeren Generation

Doch Senioren haben nicht nur häufig gelernt, alternative Sichtweisen auf Dinge zu entwickeln, sie sind zumeist auch finanziell besser gestellt als jüngere Studienanfänger. Gerade die Kombination aus Alt und Jung macht ein Studium in höherem Alter aber reizvoll: vor oder nach Veranstaltungsbeginn mit anderen Studenten in Kontakt kommen und diskutieren oder einen Kaffee trinken gehen. Ein Quasi-Studentenleben führen und auf Tuchfühlung mit jüngeren Menschen gehen, das ist ein Plus, das fast genauso viel wiegt wie der Abschluss.

Nicht umsonst waren und sind Universitäten Keimzellen des Aufbruchs. Auf diese Art könnten ältere Studenten auch besser gerüstet sein für eine weitere Berufstätigkeit, in denen ihnen das Neueste vom Neuesten abverlangt wird. Letztlich gibt es aber viele Gründe dafür, warum im fortgeschrittenem Lebensalter noch ein Studium begonnen werden sollte: Wissensdurst, der Wille geistig fit und aufgeschlossen zu bleiben oder aber ein Jugendtraum. Wie ein Senior über 60, der gerade ein Referat über Weißrussland gehalten hatte, auf die Frage nach seiner Motivation hin sagte: „Mein Vater war im Zweiten Weltkrieg in Weißrussland in Gefangenschaft. Ich wollte einfach einen anderen Blickwinkel auf dieses Land entwickeln.“

Auch im Alter geistig rege bleiben und nicht auf alten Positionen verharren: Das wiederum sind die besten Voraussetzungen für ein reguläres Studium.

 

Mögliche Probleme bei einem regulären Studium

Menschen ab 50, die über ein Abitur verfügen, dürfen sich an jeder Universität in Deutschland oder in Europa für ein Studium einschreiben. In Deutschland steigt die Zahl älterer Menschen, die sich für ein Studium interessieren. Doch dabei können sich gelegentlich auch Schwierigkeiten ergeben. Das betrifft beispielsweise die Erfüllung der qualitativen Voraussetzungen oder die Wahl des Studiums.

 

Die Wahl des Studiums

In manchen Fällen stellt schon die Wahl des passenden Studiums ein Problem dar. Viele Vertreter der Generation 50+ interessieren sich für das Studium der Geschichte. In Deutschland ist das Studium der Geschichtswissenschaften aus diesem Grund bereits etwas strapaziert. Ähnliches gilt für das Studium der Philosophie. Informieren Sie sich deshalb vor Beginn des Studiums, wie viele Studienplätze insgesamt zur Verfügung stehen und bei welchen Kursen oder Seminaren es Schwierigkeiten geben könnte, einen Platz zu ergattern. In einigen Studienrichtungen gibt es darüber hinaus Zugangsbeschränkungen, die auch für ältere Menschen gelten. Eine generelle Altersbeschränkung für die Aufnahme eines Studiums gibt es in Deutschland noch nicht. Allerdings haben einige Universitäten bei bestimmten Studienfächern eine Höchstgrenze von 55 Jahren eingeführt.

 

Wissenslücken bei den Grundkenntnissen

Ein weiteres Problem stellen bei älteren Studierenden die entstandenen Wissenslücken dar. Diese betreffen in erster Linie das Basiswissen aus Mathematik, Latein oder Englisch, da das Abitur bereits lange Zeit zurückliegt. Diesem Problem können Sie abhelfen, indem Sie einfach Nachhilfe nehmen. Auch im Internet gibt es viele Möglichkeiten, um das Abiturwissen wieder aufzufrischen. Manche Universitäten bieten auch entsprechende Kurse für Gegenstände wie Latein oder Mathematik an. Füllen Sie diese Wissenslücken am besten noch, bevor Sie sich für ein Studium entscheiden. Vergewissern Sie sich zudem, für welche Studienrichtungen bestimmte Grundkenntnisse besonders wichtig sind. Bei wirtschaftlichen Studienrichtungen ist vor allem Mathematik entscheidend, während es bei juristischen oder medizinischen Fächern Latein ist.

 

Die Dauer des Studiums

Die Studienlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Anstelle früherer Fachstudien mit einem akademischen Abschluss sind heute Bachelor- und Masterstudien getreten. Diese unterscheiden sich sowohl in den Zugangsvoraussetzungen als auch in ihrer Dauer. Ein Bachelorstudium dauert in der Regel 6 Semester und schließt mit der erfolgreichen Abgabe einer Bachelorarbeit ab.

Ein Masterstudium dauert zwischen 2 und 4 Semestern. Sie können sich bestimmte Prüfungen dabei aus einem zuvor abgeschlossenen Bachelorstudium anrechnen lassen. Abgeschlossen wird das Studium mit einer Masterarbeit. Ein Bachelor- und ein Masterstudium zusammen dauern also bis zu 10 Semester oder 5 Jahre.

Viele dieser Studien sind jedoch mit einer maximalen Studienzeit verbunden. Das heißt, Sie müssen das Studium innerhalb einer bestimmten Zeit erfolgreich hinter sich bringen. Wird die Regelstudienzeit um mehr als 2 bis 4 Semester überschritten, werden Sie aus dem Studium ausgeschlossen.

 

Was geschieht nach dem Studium?

Nach dem Studium drängt sich die Frage nach dem weiteren Werdegang auf. Wer noch im Berufsleben steht, will das erworbene Wissen nach dem Studium wahrscheinlich auch gerne zu barer Münze machen. Doch das ist nicht immer einfach. Entscheiden Sie sich für ein Studium mit 50+ kann dies entweder dem Wunsch nach einer Erweiterung des persönlichen Wissenshorizonts entspringen oder der Absicht, die bisherige Berufskarriere dementsprechend auszubauen. In vielen Studienrichtungen ist das dort erworbene Fachwissen auch für eine spätere Karriere vorteilhaft. Das gilt in erster Linie für Berufe im medizinischen Bereich oder im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Aber auch der pädagogische Sektor bietet für ältere Menschen vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.

 

Die richtige Vorbereitung

Ein reguläres Studium verlangt nach einem gewissen Maß an Selbstdisziplin und Selbstorganisation. Dazu kommen noch geistige Fitness und eine hohe psychische Belastbarkeit. Vor allem in Bachelorstudien müssen Prüfungen bis zu einem gewissen Semester abgelegt werden. Diese Umstände sollten Sie ebenfalls vor der Aufnahme eines Studiums berücksichtigen. Da ein reguläres Studium hohe Anforderungen an Sie stellt und es dafür nur einen begrenzten zeitlichen Rahmen gibt, müssen Sie Ihren Studienalltag gut organisieren.

Für ein normales Studium sollten Sie einen Arbeitsaufwand von 40 Stunden pro Woche einplanen. Das entspricht immerhin einer Vollzeitbeschäftigung. Der Lernaufwand unterscheidet sich jedoch immer nach der gewählten Studienrichtung. Während in geisteswissenschaftlichen Fächern ein größerer Freiraum beim Lernen besteht, beschränkt sich dieser in wirtschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern auf die Analyse von Zahlen und Fakten.

 

Das richtige Zeitmanagement

Wenn Sie Ihr Studium zeitlich organisieren, benötigen Sie dafür einen Plan. Am besten stellen Sie dafür einen Wochenplan zusammen. Tragen Sie in diesen Plan nicht nur die Lernzeiten oder Vorlesungszeiten ein, sondern auch Zeiten für Entspannung oder Hobbys. Termine für die Ablegung von Prüfungen oder für die Abgabe von Hausarbeiten sollten Sie rot markieren, um keinen Termin zu versäumen. Ein Zeitmanagement besteht aus folgenden wichtigsten Punkten:

  • Das Setzen von Prioritäten
  • Das konsequente Einhalten von Lernzeiten
  • Die Kontrolle

 

Das Setzen von Prioritäten spielt eine besondere Rolle bei der Organisation des Studiums. Versuchen Sie, sich tägliche oder wöchentliche Lernziele zu setzen. Damit ist auch die Kontrolle des Pensums leichter. Um die vorgenommenen Lernzeiten auch wirklich einzuhalten, empfiehlt es sich, eine Lernstrategie zu entwickeln. Dazu gehören das Wiederholen von Lerninhalten, das Hervorheben wichtiger Lerninhalte sowie die Verknüpfung des Erlernten mit bereits vorhandenen Kenntnissen. Planen Sie zwischen den Lerneinheiten jedoch auch angemessene Pausen ein. Dadurch hat ihr Gehirn Zeit, das Wesentliche langfristig zu speichern.
Betrachten Sie außerdem den Lernerfolg und die damit verbundene Lernstrategie kritisch. Welche Lernmethode war besonders erfolgreich und welche weniger?

 

Eruieren Sie Ihren Lerntypus

Nicht jeder Mensch lernt auf die gleiche Weise. Manche Personen lernen am besten, wenn sie unter Druck stehen, andere wiederum brauchen viel Zeit und Ruhe. Auch die Tageszeit spielt oft eine entscheidende Rolle. Viele Menschen sind erst abends besonders lernfähig. In der modernen Lernpsychologie unterscheidet man zwischen verschiedenen grundlegenden Lerntypen.

  • Visueller Typ
    Dieser Lerntyp lernt am besten mithilfe von Bildern oder durch das Lesen von Texten. Wenn Sie zu diesem Typus zählen, sind für Sie vor allem Grafiken, visuelle Darstellungen und übersichtliche Tabellen sinnvoll.
  • Der auditive Typ
    Als auditiver Lerntyp erfassen Sie Inhalte hauptsächlich auf dem akustischen Weg. Für diesen Lerntyp empfehlen sich in erster Linie Vorträge oder Referate.
  • Der haptische Typ
    Dieser Lerntyp setzt auf das Learning by doing. Er erprobt die theoretisch erlernten Dinge selbst in der Praxis. Allerdings ist das nicht bei allen Studienrichtungen möglich.
  • Der kommunikative Typ
    Kommunikative Lerntypen lernen am besten im Rahmen von Diskussionen oder im Zuge von Fachgesprächen. Wenn Sie zu dieser Kategorie zählen, können Sie den verbalen Austausch mit Kommilitonen wählen.

 

Gestohlene Zeiten

Im Rahmen eines regulären Studiums werden Sie Ihren Alltag relativ straff organisieren müssen, um erfolgreich zu sein. Aber es gibt immer wieder lästige Zeitdiebe, die sich breitmachen wollen. Planen Sie für diese Zeitdiebe deshalb ebenfalls fixe Zeiten ein, um genug Spielraum für das eigentliche Lernen zu haben. Zu den wichtigsten Zeitdieben zählen in erster Linie:

  • Lesen und Beantworten von E-Mails
  • Erledigung von Post- und Behördenwegen
  • Das Einkaufen
  • Das Kochen
  • Das Putzen

 

Auf diese Dinge sollten Sie achten, wenn Sie einen Zeitplan für das Studium erstellen wollen. Manche dieser Dinge können Sie auch delegieren. Das betrifft vor allem das Kochen und Putzen, sofern Sie nicht alleine in einem Haushalt leben. Suchen Sie sich für Ihre Lernzeiten, wenn möglich, auch geeignete Orte aus. Entweder richten Sie dafür ein eigenes Lernzimmer ein oder Sie begeben sich in ein ruhiges Café.

 

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11 Gedanken zu „Regelstudium“

  1. Studium mit 50 aber ohne “Senior”!
    “Ich habe jahrzehntelang gearbeitet und meine Haut zu Markte getragen” so könnte ich diesen Blog beginnen!

    Nach meiner Rehabilitationsmaßnahme wurde mir von der Bundesversicherungsanstalt zur Wiedereingliederung in einen vergleichbaren Beruf folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

    * Möglichkeit der Rente und dann in die Altersarmut
    * Umschulung in einen Beruf der vom Bfz geleitet wird und dann arbeitslos
    * oder wieder in den alten Beruf mit verminderter Stundenzahl und der Senkung der Lebensqualität bzw. Sozialhilfe.

    2 Jahre wird eine Maßnahme zur Wiedereingliederung in einen Beruf gefördert. Danach endet die Maßnahme.

    Folgendes Beispiel:
    Ein Schreinermeister verliert seinen Arm. Blöd gelaufen. Jetzt ist dieser gute Mann 50 Jahre jung und sieht sich nach seinem Krankenhausaufenthalt und seiner Reha noch nicht bereit im alten Beruf weiterzuarbeiten hat aber jede Menge wissen und möchte es gerne als Berufsschullehrer weitergeben.
    Die Bundesversicherungsanstalt wird es ihm nicht fördern. Denn zuerst müsste er ein Bachleorstudium absolvieren und dann ein Masterstudium anhängen. Nach 5 Jahren könnte er als Lehrer arbeiten. Hat viel gelernt, war unter jungen Menschen und hat noch mindestens 10 Jahre seines Lebens im Beruf.

    Nun das Beispiel war schlecht gewählt. Zum einen hat ein Schreinermeister meistens eine eigene Schreinerei und genügend Kapital um seinen Wunsch In die Tat umzusetzen.

    Also gehen wir mal in den Pflegeberuf.
    Eine 50 Jahre junge Krankenschwester kann aufgrund ihrer Allergien mit Desinfektionsmitteln nicht mehr auf Station arbeiten. Sie macht nach einer langen Krankheitspause eine Rehamaßnahme und landet bei der Bundesversicherungsanstalt. Sie ist geschieden hat zwei Kinder und muss sie versorgen. Eine Anstellung im Krankenhaus in der Verwaltung wäre als Kodierfachkraft möglich. Die Bezahlung ist schlechter (Kinder) und der Beruf über kurz oder lang unnötig. Eine Umschulung zur Verwaltungsfachangestellten wird ihr vorgeschlagen. Die Ausbildung dauert 2 Jahre der Verdienst – niedriger. Sie schlägt ein Studium der Pflegewissenschaften vor. Aber obwohl die Aussichten für diese Hochqualifizierte Fachkraft eine Anstellung nach dem Studium zu finden recht hoch wäre – auch die Motivation – wird das Studium nicht gefördert.
    Die junge Krankenschwester immatrikuliert sich mit ihren 50 Jahren. Sie bekommt zwar Bafög für 500 Euro – aber das war es!
    Keine vergünstigte Beförderung, keinen günstigeren Eintritt, Krankenkasse mit höherem Beitrag als die anderen Mitkommolitonen, ..Pech gehabt , besser mal früher mit dem Studium angefangen …
    Ich fordere eine Aufhebung der Alters-Grenzen zur Förderung von Studierenden. Ich fordere eine Untersützung der Bundesversicherungsanstalt o.ä. Einer Wiedereingliederung von Berufstätigen, auch mit Hilfe eines Studiums, in einer normalen Universität zu ermöglichen.

  2. Ich weiss immer nicht, ob ich belustigt oder verärgert sein soll. Ich bin 52 Jahre und schreibe zur Zeit meine Masterarbeit in interkultureller Psychologie. Es ist mir rätselhaft, warum 50 Plus so hervorgehoben wird. Ich leide weder an Sozialisationsstörungen und benötige Hilfe bei der Kontaktaufnahme zu Jüngeren, noch bin ich realitätsfern und weiss nicht, was ein Studium bedeutet.
    Auch bin ich der Meinung, dass etwas vorsichtiger mit 50plus und “Senior(in)” umgegangen werden muss. Wer käme auf die Idee Kindergartenkinder und Azubis in denselben Topf zu werfen. Ferner halte ich es für eine Unsitte, das “chronologische” Alter als Erklärung für (Un)Fähigkeiten zu benutzen. So entstehen gesellschaftliche Stereotype, die keinem Alter gerecht werden.

    1. Hallo “Secondlife”, danke für Ihren Kommentar. Dass Sie die Unterscheidung “50plus” als überflüssig betrachten, heißt ja nicht, dass andere nicht gerade explizit nach Bildungsmöglichkeiten für Ältere (nein – mit 50 ist man noch nicht alt, aber älter als der “Durchschnittstudent”) suchen. Aus diesem Grund ist diese Website entstanden und wir bekommen nun kontinuierlich seit Jahren positive Resonanz, dass wir neugierige Menschen jeden Alters auf Ideen bringen, wie sie diese Neugierde befriedigen können oder aber neue berufliche Impulse liefern. Natürlich gelten die meisten Informationen auf dieser Website auch für Jüngere.

  3. Ich habe gerade mit dem Studium Soziale Arbeit (BASA online) begonnen und muss, so sind die Auflagen, mindestens 19 Std./Woche in einer sozialen Einrichtung arbeite. Ich arbeite 25 Stunden/Woche. Finanzielle Unterstützung gibt es keine. Das Geld ist mehr als knapp. Bücher kaufen kann ich keine und die Studiengebühren, Modulgebühren, Kopierkosten, Gegbühren Fernleihe, Übernachtungen & Fahrtkosten in den Präsenzphasen sind auch zu stemmen. Ich versuche zu meiner Arbeit noch zu jobben, möchte aber das Studium nicht vernachlässigen. Irgendwie ein Teufelskreis.

    1. Liebe Luca, danke für Ihren Erfahrungsbericht. Es mag jetzt eine Herausforderung sein, aber Ihre Mühen werden sich auszahlen, das weiß ich aus eigener Erfahrung! Alles Gute für Sie!

  4. mich stört auch der Zusammenhang Seniorenstudium und 50+ – denn mit 50 ist man ja noch kein Senior im Sinne der Rente!
    Gerade der Artikel, den ich heute empfohlen bekam, hinkt. Es gibt nicht nur Studenten 50+ mit Gasthörerstatus und spezielle Seniorenstudiengänge! Ich bin mittlerweile fast 51 und studiere im 7. Semester an der Fernuni Hagen. Klar bin ich in den Klausuren meist eine der Ältesten, auch wenn immer ein paar “Ausreisser” dabei sind, aber ich habe bisher alle Klausren meist weit über dem Durchschnitt bestanden. Was ich zugebe ist, das man länger braucht, aber man sehr wohl mit jüngeren mithalten und ich habe das Studium keine Sekunde bereut und werde es auch zu Ende bringen.

    1. Vielen Dank für Ihren Beitrag! Natürlich haben Sie recht, dass man mit 50+ noch kein “Senior” in diesem Sinne ist. Der Artikel richtet sich eben an beide Gruppen – die Generation 50plus und die, die sich als “Senioren” bezeichnen.

  5. Ich bin 51 und habe zum WS 18/19 mein Studium Lehramt an beruflichen Schulen mit dem Schwerpunkt Ernährungs- und Haushaltswissenschaften und Deutsch begonnen. Über diesen Beitrag bin ich gestolpert, als ich nach “studieren ab 50” gesucht habe.
    Mein Studienwunsch läuft mir bereits viele Jahre “hinterher”. Aufgrund persönlicher Gründe war es mir bislang nicht möglich, ihn umzusetzen. Ich arbeite seit 23 Jahren als Quereinsteigerin in der beruflichen Bildung und das Bedingungsfeld für mich verändert sich immer mehr zum Negativen. Daher habe ich mich noch einmal entschieden, auf´s Ganze zu gehen. Dieses Studium ist – trotz meines Alters – noch berufsrelevant.
    Dieser Artikel ist – wie ich finde – ziemlich despektierlich. Zunächst, weil “Senioren” und Spätstudierernde in einen Topf geworfen werden. Und außerdem – wie oben bereits erwähnt – weil hier extra ein Artikel über Spätstudierende geschrieben wird – auf diese Weise!
    Ich bin in meinem Studium voll integriert und das möchte ich auch. Es soll kein Unterschied gemacht werden. Nur die Leistung und nicht das Alter zählt. Auch wenn ich mit härteren Bedingungen kämpfen muss als meine Kommilitoninnen und Kommilitonen. Denn für mich gibt es keine Förderung mehr. Ich finanziere es mir über eine reduzierte Stelle und einen Umzug in eine kleine Wohnung.
    Zudem muss ich hier auch noch einmal erwähnen, dass die “Senioren”, die wirklichen Rentner an unserer Uni, von “uns” Studenten nicht gern gesehen sind, weil sie sich als unglaublich rücksichtslos erweisen. Noch ein weiterer Punkt, warum ich es eine Frechheit finde, hier mit dieser Gruppe in einem Atemzug genannt zu werden.
    Vielleicht wäre es gut, das nächste Mal einen solchen Beitrag von einem “Betroffenen” quer lesen zu lassen, bevor er veröffentlicht wird.

  6. Ich finde es schlichtweg dumm zu glauben, ein Studium mit 50+ aufzunehmen wäre unsinnig, verrückt oder realitätsfremd. Ich selbst habe mit 49 noch ein berufsbegleitendes FH-Studium begonnen und bin von den Leistungen her “gut”. Wir müssen immerhin bis 67 Jahre arbeiten, was sicherlich bis dahin noch weiter rausgeschoben werden wird!

  7. Hallo,

    weiß jemand, ob es für ältere Studierende vor der Bildungsexpansion in den 1960er/1970er Jahre möglich war ein Regelstudium aufzunehmen?
    Ich bin 63, im 4. Semester der Soziologie und führe gerade eine qualitative Forschung durch “Regelstudierende 50+ aus Sicht der Lehrenden” durch.

    Vielen Dank

  8. Ich muss schmunzeln… Mit 54 Jahren beginne ich ein Studium der Ernährungstherapie. Aber nicht als second life, sondern als Teil jahrzehntelanger Weiterentwicklung: nach Ausbildung und Berufspraxis im Gesundheitsbereich, einem FH-Diplom, einem FH-Master und Weiterbildungen, nun Ernährungswissenschaft.

    Was mich antreibt ist die Weiterbildung für meine jeweilige berufliche Aufgabe – auf Universitätsniveau. Man nennt es, glaube ich, lebenslanges Lernen 😉

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