Yoga mit über 50 erlernen: Tipps

Yoga ist gut für Körper und Geist

Angesagt bei Jung und Alt: Yoga. © jd-photodesign - Fotolia.com
Angesagt bei Jung und Alt: Yoga.
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Vor allem im Alter ist es wichtig, den Körper gesund zu erhalten. Dazu eignet sich Yoga hervorragend. Yoga hat zahlreiche positive Effekte auf den Körper und kann im Gegensatz zu anderen Sportarten, die oft hohe Ansprüche an die Fitness stellen, in jedem Alter erlernt werden.

Allerdings sollten die Übenden darauf achten, dass sie sich wohlfühlen und sich nicht überfordern.


Die sanften Bewegungen des Yoga und vor allem die Umkehrstellungen sorgen für eine bessere Durchblutung, sodass die Zellen gesund bleiben. Das Herz-Kreislauf-System wird trainiert und das Lungenvolumen verbessert. Übungen, die die Wirbelsäule dehnen, helfen außerdem gegen Rücken- und Nackenbeschwerden. Kraft und Ausdauer werden verbessert, bei einer gleichzeitigen Verringerung der Stresshormone, die uns altern lassen.

Auch auf den Geist übt Yoga eine positive Wirkung aus. Es sorgt für Stresslinderung und erhöht die Konzentration. Wer jahrelang Yoga betreibt, verbessert nachweislich seine Gehirnleistung. Ein entscheidender Faktor ist dabei die regelmäßig geübte Achtsamkeit, das heißt die Fähigkeit, den täglich zu erledigenden Dingen bewusst Aufmerksamkeit zu schenken.

Es gibt keinen Grund, mit 50 plus auf die positiven Wirkungen des Yoga zu verzichten. Eventuelle gesundheitliche Einschränkungen sollten vor Beginn eines Kurses mit dem Lehrer oder der Lehrerin besprochen werden.

Yoga-Unterricht für Menschen über 50

Yoga-Anfängerstunden sind meist gut für Menschen jeden Alters geeignet. Dabei werden überwiegend einfache, grundlegende Übungen gelehrt, die keine besondere Fitness voraussetzen. Durch das Üben wird die Beweglichkeit verbessert, und schwierigere Übungen werden möglich. Im Anschluss daran können die Schüler individuell entscheiden, ob die eigene Fitness ausreicht, um in einem Fortgeschrittenenkurs anspruchsvollere Übungen zu erlernen. Hier ist eine Zusammenstellung von Übungen zu finden, die für Anfänger geeignet sind. Die Atemübungen (Pranayana), die auch zum Yoga gehören, stellen ebenfalls keine hohen Ansprüche an den Körper. Dennoch wird vor allem im Alter und bei gesundheitlichen Einschränkungen empfohlen, nur unter Anleitung mit Yoga zu beginnen. 

Einige Anbieter, wie zum Beispiel Sportvereine, Krankenkassen und die VHS, führen Yoga-Kurse speziell für Menschen ab 50 Jahren durch. Dabei ist das Lerntempo etwas langsamer als in Kursen, die sich überwiegend an jüngere Menschen richten. 

Ein langsames Lernen entspricht sogar eher der Yoga-Tradition als das schnellere Vorgehen, das typisch für den leistungsorientierten Westen ist. Dabei können individuelle körperliche und geistige Hindernisse, die den Übenden stören, umso besser aufgespürt und langfristig abgebaut werden. Ein langsames Tempo ist also nicht unbedingt als Nachteil zu betrachten.

Yoga ist kein Leistungssport

Beim Yoga ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Yogaschüler sollten sich nicht überfordern. Anderenfalls drohen auch bei diesem sanften Sport Verletzungen. Die Lernenden sollten sich ihrer individuellen Fähigkeiten bewusst sein und sich beim Üben danach richten.

Nicht alle Schüler können anspruchsvollere Asanas (Positionen) lernen. Ältere Menschen erreichen häufig nicht mehr dieselbe Beweglichkeit wie jüngere Menschen und sollten dies auch nicht erwarten. Es ist weniger wichtig, möglichst viele Übungen zu beherrschen, denn es kommt beim Yoga vor allem darauf an, dem Körper etwas Gutes zu tun. Auch eine perfekte Körperhaltung sollte nicht überbewertet werden.

Beim Üben sollte man sich nicht mit anderen, weiter fortgeschrittenen Lernenden vergleichen, die möglicherweise völlig andere körperliche Voraussetzungen haben. Eher sollte man sich an den eigenen Fortschritten messen. Das Gefühl, dabei immer wieder etwas Neues zu meistern, das zunächst unerreichbar erschien, ist ein nicht zu unterschätzendes positives Erlebnis.

Um einen möglichst positiven Effekt zu erzielen, wird empfohlen, regelmäßig zu üben, und zwar mindestens dreimal pro Woche. Noch besser ist es, jeden Tag zumindest einige Minuten lang zu trainieren.

Yoga bei gesundheitlichen Einschränkungen

Bei einigen Übungen ist Vorsicht geboten, falls gesundheitliche Beschwerden vorliegen. So sollte bei überhöhtem Blutdruck, erhöhtem Augeninnendruck oder Netzhautablösung kein Kopfstand durchgeführt werden. Andere Umkehrstellungen können sich unter Umständen sogar positiv auf die Beschwerden auswirken. Der Schulterstand wird dafür ausdrücklich empfohlen, da er die Durchblutung fördert. Bei Nackenbeschwerden sollte man jedoch eher darauf verzichten. 

Es ist zu empfehlen, mit den Lehrenden über die individuellen Beschwerden zu sprechen. Daneben sollte man dem eigenen Körper gegenüber achtsam sein und mit einer Übung aufhören, falls sich etwas nicht gut anfühlt.

Yoga-Übende berichten nach einiger Zeit von Verbesserungen auf mehreren Ebenen: Sie erreichen einen tieferen, kontrollierten Atem, mehr Kraft und Beweglichkeit und eine bessere Körperhaltung. Die Freude am Yoga nimmt zu, je vertrauter der Körper mit den Übungen wird, und die Übungen fallen den Schülern immer leichter.