Als Aupair-Oma nach Österreich gehen

Granny Aupair ist heute! Sie sind lebenslustig und aufgeschlossen – gepackt vom Fernweh und auf der Suche nach einem neuen Abenteuer mit dem großartigen Gedanken als Au pair nach Österreich zu gehen? Zunächst erscheint ein solcher Wunsch ungewöhnlich. Dabei steht die Welt den Senioren mit Angeboten offen. Nicht nur in Deutschland ist die Nachfrage groß. Ältere „Kindermädchen“ sind in Gastfamilien ausgesprochen beliebt.

Die Vorzüge einer Seniorin als Au pair sind deutlich: Routine, Erfahrung und Bodenständigkeit zeichnen ein Aupair über 50/60 Jahre aus. Dank dieser Eigenschaften, sind Grannys sogar leichter zu vermitteln als junge Au-pairs. Aber wie schaut es mit Au-pair 50+ im schönen Österreich aus?

 

 Gelten für Au-pair Omas in Österreich eine Altersbegrenzung?

Gegenüber anderen Ländern in der EU, ist die Gesetzeslage zur Seniorin als Au-pair in Österreich eher eingeschränkt. So gilt generell die Altersgrenze von 18-28 Jahre. Als Au-pair mit 50, 60 oder 70 Jahren erfahren Sie keine besondere Berücksichtigung. Nur im „Ausnahmefall“ oder im Rahmen einer festen Anstellung können Sie ihre Tätigkeit als Au-pair in Österreich ausführen. Einige Granny Au-pair Portale haben sich auf die Vermittlung im „österreichischen Ländle“ spezialisiert und bieten entsprechende Möglichkeiten an.

Die Leihoma reist dann privat und nicht als klassisches Au-pair nach Österreich. Dabei richtet sich der anschließende Aufenthalt nach den Vereinbarungen, die mit der jeweiligen Gastfamilie getroffen werden. In der Regel ist der Arbeitsvertrag für den Aufenthalt als Granny-Au-pair richtungsweisend. Mit dem Nachweis einer festen Anstellung steht dem Aufenthalt als Aupair über 50 oder 60 Jahren in Österreich nichts mehr im Weg.

 

Muss ein Au-pair 50+ bestimmte Voraussetzungen in Österreich erfüllen?

Als Au-pair 50+ sind Sie eine Granny für alle Fälle. Sie sind zuverlässig, warmherzig, wollen sich um Haus und Hof kümmern und mehr über die Kultur des Landes erfahren. Es ist Ihnen ein großes Anliegen, Familien zu unterstützen, um etwas mehr Ruhe in den stressigen Alltag einziehen zu lassen.

Generell sind Leihomas gut ausgebildet und bringen viel Lebenserfahrung mit. Sie sind die gute Seele im Haus. Ihre Eigenschaften und Vorzüge sind „unbezahlbar“. In der Küche duftet es nach frisch gebackenem Kuchen, Ihr Schützling sitzt bei den Hausaufgaben – anfallende Fragen beantworten Sie gern. Wenn die Tränen kullern, werden Sie zum verständnisvollen Zuhörer. Der Besitz des Führerscheins schenkt Ihnen Unabhängigkeit. Viele Kinder schätzen Ausflüge in die Umgebung und genießen das gemeinsame Freizeitgeschehen. Österreich ist ein wunderschönes Land und lädt zum Erkunden ein. 

 

Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl Au pairs mit 50, 60 oder 70 Jahren?

Au-pair Agenturen helfen Ihnen, die ideale Gastfamilie zu finden. Sie melden sich an und geben eine entsprechende Bewerbung ab. Die Hauptaufgabe der Agentur ist die Vermittlung einer passenden Gastfamilie – nicht zu verwechseln mit einer Arbeitsvermittlung. Dabei setzen die Portale auf Selbstständigkeit. Sie sollten also bereit sein, sich um viele Modalitäten selbst zu kümmern. Nach Kontaktaufnahme besprechen Sie alles Weitere mit der Familie und treffen entsprechende Vereinbarungen.

Selbstverständlich beantworten die Agenturen Ihre Fragen, insofern Unsicherheiten auftreten. Es gibt unterschiedliche Betreuungsmodelle. Überwiegend sind es Familien mit Kindern, die Ihre Gesellschaft suchen. Wer mag, kann auch ältere Menschen in ihrem Alltag begleiten. Weitere Informationen erhalten Sie über das vermittelnde Au-pair Portal.

 

Wie darf ich mir als Au-pair Oma die Gastfamilie vorstellen?

Die Gastfamilien sorgen für Verpflegung und Unterkunft. In der Regel ist die Au-pair Oma viel mehr als nur Kindermädchen oder „Haushaltskraft“. Die Leih-Oma wird zu einem geschätzten Familienmitglied auf Zeit. Zu freier Kost und Logis zahlen die Gastfamilien in der Regel ein Taschengeld. Jedoch handelt es sich dabei um eine freiwillige Leistung. Sämtliche Vereinbarungen sollten zu beiden Seiten auf Zustimmung treffen.

Der Arbeitsvertrag dient als Nachweis für eine offizielle Anstellung, beinhaltet aber auch das Aufgabenfeld. Darüber hinaus kann die Gastfamilie ihrer Granny ein Auto zur Verfügung stellen oder die anfallenden Kosten für den Nahverkehr übernehmen. Auch hier gilt: Alles nach persönlicher Absprache – die Vereinbarungen werden individuell getroffen.

 

Welches Einkommen kann ein Granny Aupairs im Alter in Österreich erreichen?

Das Gehalt wird ebenfalls nach Abrede getroffen und ist Verhandlungssache. Der Arbeitsvertrag gibt Auskunft über die jeweiligen Konditionen. Mehr Informationen finden Sie auf ihrem Au-pair Portal.

 

Wer übernimmt die Krankenversicherung eines Aupairs über 70?

Ganz gleich, ob sie Au-pair mit 50/60 oder 70 Jahren sind: Es gilt „Arbeiten in Österreich, wohnen in Deutschland“. Wenn Sie in Österreich sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, werden Sie über Ihren Arbeitgeber bei der Österreichischen Gebietskrankenkasse angemeldet. Den vermittelnden Au-pair-Portalen ist das Prozedere bekannt. Es schadet keinesfalls, zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Manche Gastfamilien sind sogar bereit, sich an den Mehrkosten zu beteiligen.

 

Werden die Kosten für An- und Rückreise von der Gastfamilie übernommen?

Seitens der Agenturen wird den Gastfamilien empfohlen, sich an den Kosten von Hin- und Rückflug zu beteiligen. Eine Verpflichtung dazu besteht nicht. Es gibt auch keine einheitlichen Regelungen. Manchmal können die Kosten über ein Taschengeld finanziert werden. Diese Möglichkeit ergibt sich aus der persönlichen Vereinbarung zwischen Gastfamilie und Leihoma.

 

Was sind die hauptsächlichen Tätigkeiten für Seniorinnen als Aupair?

Ihr konkreten Aufgaben hängen ab von Familie zu Familie und Ihren eigenen Vorstellungen. Machen Sie sich unbedingt klar, welche Haushaltstätigkeiten Sie nicht übernehmen möchten und legen Sie schriftlich im Vertrag fest, dass Sie für diese Aufgaben nicht zur Verfügungen stehen. Standardmäßig gehören zu den Aufgaben einer Granny Aupair:

  • Ihre Hauptaufgabe wird die Kinderbetreuung sein.
  • Dabei unterstützen Sie die Familie in ihrem Tagesablauf und beaufsichtigen die Kinder.
  • Sie übernehmen die Begleitung zur Schule oder zum Kindergarten.
  • Neben der Kinderbetreuung können auch weitere Haushaltstätigkeiten anfallen, wie Kochen, Bügeln oder Wäsche waschen – je nach Absprache mit der Gastfamilie.

 

Welche Erfahrungen machen Granny-Aupairs im Ausland?

Dazu ein kurzer Erfahrungsbericht einer Leih-Oma nach ihrem Aufenthalt bei einer österreichischen Familie:

Ich habe mir Anfang des Jahres eine liebe Familie in Österreich ausgesucht. Sie suchten dringend Unterstützung, denn die „echte“ Oma konnte die Betreuung vom kleinen Max (3 Jahre alt) aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen. Ich fuhr also nach Hadersdorf – ein kleiner, mittelalterlicher Ort in Niederösterreich – und lernte die Familie persönlich kennen. Schnell spürte man eine wohltuende Sympathie auf beiden Seiten. Wir schwatzten, als würden wir uns schon viele Jahre kennen.

Der kleine Max ist ein wundervoller Bub. Er kletterte immer wieder auf meinen Schoß und lauschte der Unterhaltung. Schnell schloss ich ihn in mein Herz. Ich bezog ein hübsches Zimmer mit einer tollen Aussicht auf die Berge. Meine Aufgaben standen fest. Der Tag beginnt morgens um 6 Uhr. Den kleinen Knirps bringe ich um 7 Uhr zum Kindergarten und hole ihn um 13 Uhr wieder ab. Die Eltern sind bis zum späten Abend außer Haus. Ich kümmerte mich um alle anfallenden Aufgaben im Haushalt. Max liebte meine selbst gemachten Spätzle. Oft schlenderten wir zum Spielplatz, der nur wenige Meter vom Haus entfernt war.

Die Verpflegung war frei und ich bekam von der Familie ein kleines Taschengeld. Meinen Aufenthalt mit den verbundenen Aufgaben werde ich nicht vergessen – es war eine wunderbare Zeit. Nun freue ich mich auf das nächste Jahr! Heute habe ich über meine Agentur erfahren, dass die Sehnsucht groß ist. Ich darf den kleinen Max für weitere sechs Monate betreuen.

 

Warum ist Österreich das perfekte Ziel für Au pair im Alter?

Eine tolle Aufgabe wartet auf Sie! Plaudern, Zuhören, miteinander Zeit verbringen – möge es gelingen! Dazu noch einige Tipps für Ihr Auslandsjahr:

  • Aktive Omas müssen im Alter nicht die Hände in den Schoß legen. Sie können, dürfen und sollen sogar unterstützend tätig werden. Familien schätzen ihre Umsicht und Sensibilität.
  • Österreich ist deutschsprachig. Lediglich so mancher Dialekt des Landes könnte darüber hinweg täuschen. Nach einer Weile wird einem der Akzent vertraut. Nicht selten sprechen und pflegen einige Au-pairs diesen sympathischen Dialekt über die Zeit hinaus.
  • Die Österreicher sind ein herzliches Völkchen, haben aber eine andere Mentalität als Deutsche. Sie mögen die österreichische Kultur mit den vielen Traditionen? Dann wird ihnen das Land gefallen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um den Alltag in der Gastfamilie mitzugestalten.
  • Wer im 2. Lebensabschnitt ein Abenteuer eingehen möchte, sollte sich unbedingt für eine Au-pair Stelle bewerben. Reihen Sie sich ein, und berichten Sie schon bald von Ihren neuen Erfahrungen und Erlebnissen!

2 Gedanken zu „Als Aupair-Oma nach Österreich gehen“

  1. Bin zwar “erst” Ü55+ und meine mich als OmaAupair bereits mit meiner Lebenserfahrung zu sehen. In Österreich für 2-3 Mäuse da zu sein wär fein. Lebe und bin noch beschäftigt bei München und kann mir auf Bedarf /Notfall 7-10 Tage gut einplanen. Was gibt es Sinnvolleres für kleine Lebewesen etwas Geborgenheit & Spaß einer Oma zu bieten. Freue mich auf einen Einsatz in einer lebensfreundlichen Familie.

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