Alzheimer ist die weltweit am häufigsten vorkommende Demenzkrankheit und galt bisher als unheilbar. Forschungen mit dem als Stimmungsaufheller bekannten Johanniskraut lassen jedoch hoffen, dass die Unheilbarkeit dieser Erkrankung bald der Vergangenheit angehört.
Johanniskraut wird als Heilpflanze bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt. Wissenschaftler der Universität Magedburg haben sich mit den Wirkstoffen dieser Pflanze beschäftigt und sind zu hoffnungsträchtigen Ergebnissen gekommen.
Ursachen für eine Alzheimer-Erkrankung
Die Demenzkrankheit Alzheimer wird vor allem durch die Ablagerung von sogenannten Alzheimer-Plaques hervorgerufen, welche eine stetig abfallenden Gehirnleistung verursachen. Ein Team von Forschern, Molekularbiologen und Neurologen testeten die therapeutische und vorbeugende Wirkung von Johanniskraut an Mäusen und kam zu einem vielversprechenden Ergebnis. Denn das 80-prozentige, ethanolische Extraxt von Johanniskraut, das für die Forschung mit Mäusen eingesetzt wurde, sorgte dafür, dass die Eiweiß-Ablagerungen in den Hirnzellen, die bei Alzheimer als Verursacher dieser Krankheit auftreten, zu verringern. Zusätzlich wurden die Nervenzellen der Mäuse durch die Verabreichung des Pflanzenextraktes wieder auf eine gesunde Anzahl gebracht.
Johanniskraut begünstigt den Abtransport von Alzheimer-Plaques
Die wissenschaftlichen Teammitglieder der Forschungsgruppe an der Universität Magdeburg beschreiben die Wirkung von Johanniskraut als eine Art Reinigungsmechanismus des Gehirns. Neben dem Abbau von Alzheimer-Plaques konnte festgestellt werden, dass die Verabreichung des Johanniskraut-Extraktes auch für den Abbau von giftigen Abfallprodukten wirkt. Dabei handelt es sich um schädliche Rückstände, die durch Alzheimer-Plaques hervorgerufen werden. Hierfür kommt ein Transportermolekül zum Einsatz, das für den Abtransport vom Alzheimer-Protein Beta-Amyloid zuständig ist.
Johanniskraut aktiviert diese sogenannten “Fresszellen”, die Plaques und ihre Rückstände unschädlich machen und bis zu einem gewissen Grad abbauen. Zusätzlich wurde festgestellt, das das Immunsystem des Gehirns durch den Abbau von Plaques und Schadstoffen gestärkt wird. Anhand der Beobachtungen an Mäusen konnte die Wissenschaftler zudem feststellen, dass sich das Beta-Amyloid im Gehirn um bis zu 50 Prozent verringert und sich in der Folge die Orientierung und die Gedächtnisleistung verbessert.
Die Reaktionen von Alzheimer-Patienten auf die Verabreichung von Johanniskraut
Mittlerweile werden auch Alzheimer-Patienten mit dem 80-prozentigen, ethanolischen Johanniskraut-Extrakt behandelt. Die Wirkungsweise, die bei den Versuchstieren festgestellt werden konnte, hat sich mittlerweile bestätigt. Zwar gibt es Alzheimer-Patienten, bei denen keine messbare Wirkung zum Vorschein kommt. Jedoch führt die Verabreichung von Johanniskraut bei vielen Patienten zu einer Stabilisierung oder Verbesserung ihres Zustandes. Bei einigen Patienten hingegen konnte sogar eine rapide Verbesserung Ihrer kognitiven Leistung festgestellt werden. Das drückt sich beispielsweise dadurch aus, dass Patienten, die gar nicht mehr mit Familienangehörigen kommunizierten, sich plötzlich wieder verbal verständigen können.
Auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten achten
Johanniskraut ist dafür bekannt, dass es mit manchen anderen Medikamenten nicht zusammen eingenommen werden darf. Deshalb ist es ratsam, vor einer Johanniskraut-Kur gegen Alzheimer mit dem behandelnden Hausarzt in Kontakt zu treten. Johanniskraut ist beispielsweise für einen schnelleren Abbau von Substanzen in der Leber verantwortlich. Aber die Wechselwirkungen können von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund ist auch eine Beobachtung der körperlichen Reaktionen besonders wichtig.
Wenn Sie mit der Einnahme von dem Johanniskraut-Extrakt gegen die Symptome einer Alzheimer-Erkrankung beginnen, sollten Sie zudem viel Geduld mitbringen. Denn bis die volle Wirkung von Johanniskraut einsetzt, können ein bis zwei Monate vergehen. Wahrscheinlich hängt das mit der Anzahl der angesammelten Abfallprodukte zusammen, die zuerst aus den Nervenzellen geschaffen werden müssen.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Johanniskraut bisher bei einigen Patienten erstaunliche Genesungserscheinungen hervorgerufen hat, sodass die Hoffnung auf eine Verbesserung vom Zustand der Alzheimer-Patienten durch Johanniskraut durchaus berechtigt ist. Möchten Sie näheres über die Alzheimer-Studie der Universität Magdeburg erfahren, so können Sie hier ein Interview mit dem leitenden Professor, Jens Pahnke, nachlesen.