Wer sich mit 50plus für neue berufliche Herausforderungen bewerben möchte, für den erscheint eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch nicht selten wie ein Gewinn in der Lotterie.
Denn es gibt immer noch Vorurteile und Diskriminierungen am Arbeitsmarkt, von denen besonders ältere Menschen betroffen sind. Denn statistisch betrachtet gibt es eine Vielzahl an Unternehmen, die keine Menschen ab 45 Jahren aufwärts beschäftigen. Eine Bewerbung ab 50Plus ist jedoch nicht vollkommen chancenlos. Denn Ihre innere Einstellung und das Hervorheben Ihrer Qualitäten, die Sie aufgrund Ihres Alters und Ihrer Erfahrung mitbringen, trägt maßgeblich zu einer Anstellung bei. Vermeiden Sie deshalb die folgenden Fehler im Bewerbungsschreiben und konzentrieren Sie sich vielmehr auf Ihre Vorzüge!
Typische Formulierungsfehler im Bewerbungsschreiben vermeiden
Ein paar Absagen können ganz leicht zu Entmutigungen führen, besonders bei älteren Bewerbern. Oft führt das dazu, eine Art Rechtfertigung in Bewerbungsschreiben zu formulieren, die jedoch das genaue Gegenteil bewirken. Anstatt auf die eigentlichen Stärken und Qualitäten hinzuweisen, führen manche Formulierungen dazu, Sie in ein falsches Licht zu rücken. Vermeiden Sie es deshalb, Ihr Alter in der Bewerbung zu betonen oder als Begründung für Ihre beruflichen Qualifikationen zu verwenden.
Die Betonung auf Ihr Alter wirkt für den Leser nicht als Qualitätskriterium, denn das Alter sagt nichts über Ihre Erfahrungen aus. Stattdessen lenken Sie den Fokus zu sehr auf Ihr fortgeschrittenes Alter und wecken damit vielleicht “schlafende Hunde”. Streichen Sie deshalb alle Formulierungen, die nichts über Ihre beruflichen Qualifikationen aussagen.
Auch die Formulierung, dass Sie bereits auf eine jahrelange Berufserfahrung zurückblicken, lenkt den Fokus zu sehr in die Vergangenheit. Ein potentieller Dienstgeber interessiert sich vielmehr über bisherige Erfolge, die Sie vielleicht sogar mit Zahlen und Fakten belegen können und auf zukünftige Ziele und Perspektiven. Lassen Sie die Zahl Ihrer Berufsjahre deshalb im Bewerbungsschreiben aus und konzentrieren Sie sich vielmehr auf mitgebrachte Qualifikationen, die für die ausgeschriebene Stelle gefragt sind.
Die positive Einstellung zum Ausdruck bringen
Betrachten Sie sich selbst und Ihre Werte vielmehr von einem neuen Blickwinkel. Inwiefern können Sie für einen Arbeitgeber ein wertvoller Dienstnehmer sein? Welche Argumente können Sie dafür liefern? Wenn Sie sich selbst als jemanden betrachten, der im beruflichen Umfeld viel zu geben hat, dann werden Sie dies in Ihrem Bewerbungsschreiben deutlich zum Ausdruck bringen und der Fokus vom Alter wird auf Ihre Qualitäten gelenkt. Ein starkes Argument als 50Plus-Bewerber ist Ihre Erfahrung, die Sie bereits sammeln konnten. Arbeiten Sie deshalb bewusst heraus, wo Ihre Stärken liegen und welchen Nutzen Sie einem Dienstgeber bieten.
Ältere Bewerber verfügen zumeist über eine langjährige Berufserfahrung und können aufgrund Ihrer Erfahrung Zusammenhänge und Sachverhalte viel besser beurteilen. Auch können Sie auf einen reichen Fundus zurückgreifen, wenn es um Handlungsalternativen geht. Wahrscheinlich haben Sie im Laufe Ihrer beruflichen Karriere viele Menschen kennengelernt und mit Unternehmern zusammengearbeitet. Solche Kontakte und Netzwerke werden von potentiellen Dienstgebern als vorteilhaft betrachtet, sodass Sie auch die “Vitamin-B-Karte” dezent in Bewerbungsschreiben hervorheben können.
Ein weiterer Vorteil gegenüber jüngeren Bewerbern, den ältere Menschen mitbringen, ist die voraussichtliche Beständigkeit und eine Arbeitsmoral, die Disziplin und Verantwortungsbewusstsein mit sich bringt. Durch Ihr Verhalten kann sich Ihr zukünftiger Dienstgeber nicht nur uneingeschränkt auf Sie verlassen. Auch die Kundenzufriedenheit steigt mit zuverlässigen Mitarbeiters. Zudem wirkt sich Ihr Verhalten vorbildlich auf das gesamte Team aus.
Von Vorteilen und Vorurteilen
Vorteilhaft für Dienstgeber ist jedenfalls, dass Bewerber der 50Plus-Generation zumeist die intensive Familienphase abgeschlossen haben. Sie werden höchstwahrscheinlich nicht mehr in Karenz gehen und stehen als loyaler Mitarbeiter für eine langfristige Zusammenarbeit zur Verfügung. Nutzen Sie diese Tatsache gezielt zu Ihrem Wettbewerbsvorteil aus. Oft herrscht das Vorurteil, das ältere Arbeitnehmer aufgrund von Krankheiten öfters von der Arbeit fern bleiben, als jüngere Dienstnehmer. Entkräftigen Sie dieses Vorurteil. Denn statistisch betrachtet fehlen alle Arbeitsgruppen krankheitsbedingt durchschnittlich 14 Tage pro Jahr. Können Sie kürzere Fehlzeiten in Ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit vorweisen, so zücken Sie diese Tatsache als zusätzlichen Pluspunkt.
Zusammengefasst betrachtet hängt der Erfolg Ihrer Bewerbungsaktivitäten stark davon ab, welche Strategien sie wählen und wie Sie sich selbst dabei betrachten.
Als reifer und erfahrener Bewerber dürfen Sie gerne auf spezifische Vorzüge hinweisen, die Sie ins Unternehmen mitbringen, um den Betrieb und den Geschäftserfolg zu bereichern.