Nur vergesslich oder erste Anzeichen von Demenz? Warnzeichen

Demenz ist mehr als Vergesslichkeit. © Osterland - Fotolia.com
Demenz ist mehr als Vergesslichkeit.
© Osterland – Fotolia.com

Die Demenz zählt zu den häufigsten Problemen im Alter. Dabei ist in erster Linie das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Die Betroffenen können sich an Dinge, die sie soeben erlebt haben, bereits unmittelbar danach nicht mehr erinnern. Außerdem treten oftmals auch Sprachstörungen und Probleme mit der Motorik auf.

Die Demenz ist die häufigste gerontopsychiatrische Störung (Dabei handelt es sich um psychische Probleme, die erst im Alter auftreten). In den meisten Fällen ist die Alzheimererkrankung der Grund für die Demenz, doch kann es noch weitere Ursachen dafür geben. Die Demenz kann die Lebensqualität im Alter erheblich mindern. Daher ist es sehr sinnvoll, bereits bei den ersten Anzeichen Vorbeugemaßnahmen einzuleiten.

Die Behandlungsmöglichkeiten für die Demenz

Grundsätzlich gilt, dass die Demenz nicht heilbar ist. Doch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die es bei einer frühzeitigen Erkennung ermöglichen, die Effekte zu verzögern. Dies bedeutet, dass die Krankheit erst mehrere Jahre später auftritt als ohne die Behandlung. Daher ist es sinnvoll, bei den ersten Anzeichen der Demenz einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann dann eine Kernspintomografie oder ähnliche Untersuchungsmethoden veranlassen. Auf diese Weise wird die Tätigkeit des Gehirns überprüft und es ist damit möglich, die Demenz zweifelsfrei zu diagnostizieren.

Die Demenz frühzeitig erkennen

Die Behandlungsmethoden bringen zwar in den meisten Fällen einen guten Erfolg mit sich, doch ist es dazu notwendig, sehr frühzeitig mit der Therapie zu beginnen. Das Problem liegt jedoch darin, dass viele Menschen die Demenz nicht rechtzeitig erkennen. Dass die meisten Personen im Alter etwas vergesslicher werden, gilt als normal. Aus diesem Grund wissen viele Betroffene nicht, ob es sich in ihrem Fall bereits um eine schwere Erkrankung handelt, oder ob die Vergesslichkeit noch im gewöhnlichen Rahmen bleibt.

Daher werden hier einige Symptome vorgestellt, die dafür sprechen, dass eine derartige Erkrankung vorliegt. Sollten Sie unter einem der nachfolgenden Probleme leiden, bedeutet dies zwar nicht zwingend, dass Sie unter Demenz leiden. Dennoch ist es in diesem Fall sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, um zu ermitteln, ob eine derartige Krankheit vorliegt.

Probleme bei alltäglichen Handlungen

Dinge zu vergessen, kommt insbesondere bei älteren Menschen immer wieder vor und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar. Wenn die Vergesslichkeit jedoch selbst gewohnte Tätigkeiten beeinträchtigt, kann dies ein deutliches Zeichen für Demenz sein. Wenn Sie beispielsweise bei der Hausarbeit oder bei Besorgungen nicht nur kleine Details vergessen, sondern plötzlich überhaupt nicht mehr wissen, was Sie im Moment überhaupt tun, ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe zu suchen.

Dauerhafte Vergesslichkeit

Ein wichtiges Anzeichen für Demenz ist, dass die Vergesslichkeit dauerhaft ist. Wenn Sie sich hin und wieder nicht mehr daran erinnern können, wo Sie einen Gegenstand abgelegt haben, bleibt dies im Rahmen der gewöhnlichen Altersvergesslichkeit. Wenn dies jedoch zu einem dauerhaften Zustand wird, spricht dies bereits für Demenz.

Zunehmende Sprachprobleme

Dass älteren Menschen komplizierte und selten gebrauchte Worte nicht immer sofort einfallen, zählt zu den gewöhnlichen Alterserscheinungen. Bei demenzkranken Personen ist dies aber selbst bei einfachsten Wörtern der Fall. Die Sätze werden daher oftmals mit belanglosen Füllwörtern ausgeschmückt, ohne dass der eigentliche Inhalt erkennbar wird.

Orientierungsprobleme selbst in vertrauter Umgebung

Älteren Menschen fällt es oftmals schwer, sich in einer ungewohnten Umgebung zurechtzufinden. Wenn die Orientierungsprobleme jedoch auch in gewohnter Umgebung auftreten, ist dies ein eindeutiges Symptom der Demenz. Wenn Sie plötzlich auf bekannten Wegen – beispielsweise bei Ihren alltäglichen Einkäufen – oder sogar in Ihrer Wohnung plötzlich nicht mehr wissen, wo Sie sich befinden, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Vergessen ganzer Erlebnisse

Dass ein bestimmtes Detail eines Erlebnisses vergessen wird, stellt noch kein Warnzeichen dar. Insbesondere wenn Sie sich nach intensivem Nachdenken wieder daran erinnern können, ist dies ein gewöhnliches Problem der Altersvergesslichkeit. Demenzkranke Personen können sich jedoch selbst bei intensivem Nachdenken nicht an die entsprechende Handlung erinnern. Außerdem sind nicht nur einzelne Details einer Situation betroffen, erkrankte Personen vergessen oftmals das gesamte Erlebnis.

Wenn Sie beispielsweise vergessen haben, dass Sie Ihren Enkeln bei einem Ausflug ein Eis gekauft haben, stellt dies kein großes Problem dar. Wenn Sie jedoch den ganzen Ausflug vergessen haben und sich selbst nach intensivem Nachdenken nicht daran erinnern können, ist dies ein deutliches Anzeichen für die Demenz.

Völlig falsche Beurteilung der Situation

Eine Person, die unter Demenz leidet, kann Situationen nicht mehr richtig beurteilen. Dies führt unter anderem dazu, dass sie für verschiedene Tätigkeiten eine völlig unangebrachte Kleidung wählt. Wenn Sie beispielsweise mitten im Sommer einen Wintermantel tragen oder im Schlafanzug zum Einkaufen gehen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Demenzerkrankung.

Auch wenn Sie Gegenstände an völlig falschen Orten ablegen, zeugt dies davon, dass Sie die Situation nicht mehr richtig einschätzen können. Kleidungsstücke im Kühlschrank, Bücher in der Waschmaschine und ähnliche Fehleinschätzungen sind bei Demenzpatienten an der Tagesordnung.

Anweisungen können nicht mehr befolgt werden

Gesunde Menschen, die jedoch unter Altersvergesslichkeit leiden, sind dennoch stets in der Lage dazu, konkrete Anweisungen – in mündlicher oder in schriftlicher Form – umzusetzen. Dies ist bei demenzkranken Personen nicht der Fall. Daher sind hier beispielsweise Notizzettel oder andere Erinnerungshilfen nicht mehr wirksam.