Fahrstunden mit über 50: So gelingt der Führerschein 50plus

Führerschein 50plus
Auch mit über 50 kann man noch den Führerschein machen. Es gibt sogar spezielle Senioren-Fahrschulen.

Auch im fortgeschrittenen Lebensalter ist Mobilität ein wichtiges Gut. Für Männer und Frauen, die mit 50plus noch im Berufsleben stehen und für die das Rentenalter noch einige Jahre in der Zukunft liegt, ist der Führerschein von besonderer Bedeutung.

Aber auch immer mehr Rentnerinnen und Rentner besitzen einen Führerschein und fahren weiterhin mit dem eigenen Auto. Sie erledigen ihre Einkäufe und Besorgungen, besuchen Freunde und Familie oder fahren in den Urlaub. Mehr als 60 Prozent der über 65jährigen besitzen hierzulande einen Führerschein, rund zehn der insgesamt rund 55 Millionen Menschen mit Führerschein sind älter als 65 Jahre. In naher Zukunft werden es laut Prognosen noch mehr werden, da die Generation der sogenannten “Baby-Boomer” langsam ins Rentenalter kommt und hier eine sehr hohe Zahl einen Führerschein besitzt. Während es in vielen europäischen Nachbarländern gängige Praxis ist, dass Personen im fortgeschrittenen Alter regelmäßig ihre Fahrtüchtigkeit durch einen Gesundheitscheck überprüfen lassen müssen, bestehen in Deutschland keine derartigen Regeln.

Laut Umfragen gehen Senioren aber sehr verantwortungsvoll mit ihrem Führerschein um und wären in großer Mehrheit bereit, ihn freiwillig abzugeben, falls sie merken, dass sie Probleme beim Steuern ihres Fahrzeuges haben.

 

Mobil werden, mobil bleiben

Aber was ist mit denjenigen Älteren, die keinen Führerschein haben? Oder mit denen, die sich nicht mehr recht ans Steuer trauen? In beiden Fällen gibt es Hilfestellungen, die erfahrungsgemäß gut angenommen werden. So bieten inzwischen viele Fahrschulen spezielle Fahrstunden für Personen im höheren Alter an. Das können vollständige Kurse für den Erwerb des Führerscheins inklusive Theorieunterricht, oder aber Auffrischungskurse für Ältere sein, die sich am Steuer eher unsicher fühlen.

Im nordrheinwestfälischen Goch und im bayerischen Bad Kissingen gibt es inzwischen sogar Fahrschulen, die sich eigens an Senioren richten. Hier gibt es nicht nur Fahrstunden, sondern auch theoretischen Unterricht, der sich insbesondere auf die Änderungen der letzten Jahrzehnte bezieht, beispielsweise auf neue Verkehrszeichen, neue Begriffe und Verkehrsvorschriften.

 

Führerschein 50plus

Während die meisten Männer und Frauen, die mit über 50 Fahrstunden nehmen, bereits seit Langem einen Führerschein besitzen und ihr vorhandenes Wissen und ihre Fahrpraxis nur auffrischen möchten, beschließen andere erst im fortgeschrittenen Alter, erstmalig ihren Führerschein zu machen. Gerade Personen, die sich in diesem Alter noch einmal neu am Arbeitsmarkt orientieren müssen, möchten dazu ihren Führerschein nachmachen.

Aber auch Rentnerinnen und Rentner, die zeitlebens als Beifahrer oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren, entscheiden sich bisweilen noch dafür, endlich die Fahrerlaubnis zu erhalten. Das kann viele Gründe haben: Wenn beispielsweise ein Ehepartner, der bisher immer am Steuer saß, dazu nicht mehr in der Lage ist, wenn sich der Wohnort der Kinder oder der Freunde ändert und die Strecke mit Bus und Bahn nicht gut zu bewältigen ist oder wenn die regelmäßigen Einkäufe ohne Auto zu mühsam werden.

Manche möchten sich vielleicht auch nur einen langgehegten Traum erfüllen und endlich selbst mobil werden. In jedem Fall kann es auch in höherem Alter klappen, noch selbst am Steuer zu sitzen. Einige Tipps können dabei helfen.

 

(Wieder) selbst am Steuer sitzen – So kann es gelingen

Wenn Sie als Angehöriger der Generation 50plus wieder oder auch zum ersten Mal selbst am Steuer sitzen möchten, sollten Sie in jedem Fall zunächst die richtige Fahrschule und den richtigen Fahrlehrer für sich finden. Hier empfiehlt sich eine Fahrschule, die eigens auf die Bedürfnisse älterer Fahrschüler eingestellt ist und ein Lehrer, der bereits damit Erfahrung hat.

Nehmen Sie sich Zeit, die richtige Fahrschule zu finden, und buchen Sie gegebenenfalls zunächst eine unverbindliche Probestunde. Es ist wichtig, dass die Chemie zwischen Ihnen und dem Fahrlehrer stimmt und Sie sich auf dem Fahrersitz wohl fühlen. Bauen Sie ein Vertrauensverhältnis auf und thematisieren Sie eventuelle Schwierigkeiten und Unsicherheiten offen. Auch für den eigentlichen Führerscheinerwerb sollten Sie sich dann Zeit nehmen. Besser, Sie nehmen ein paar Stunden mehr, als mit Unsicherheiten in die Prüfung zu gehen.

 

“Was Hänschen nicht lernt…” – Ein Trugschluss

“Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr” – der Volksmund tut nicht immer Wahrheit kund, und in diesem Fall irrt er. Auch ältere Neulinge und Wiedereinsteiger am Steuer können lernen, sich mit ihrem Fahrzeug sicher, verantwortungsvoll und unfallfrei im Straßenverkehr zu bewegen.

Einen besonderen Lichtblick für Neulinge und Wiedereinsteiger gleichermaßen stellen übrigens die Ergebnisse einer Studie der TU Dortmund dar. Sie hat gezeigt, dass Autofahrer mit 70 nach einigen intensiven Fahrstunden im normalen Verkehr wieder genauso sicher fahren können wie 40- oder 50jährige.

7 Gedanken zu „Fahrstunden mit über 50: So gelingt der Führerschein 50plus“

  1. Dieser Bericht ist sehr gut. Ich möchte noch den Führerschein machen. Aber ich Angst ich mache mich in der Fahrschule lächerlich. Ich bin jetzt 61 Jahre. Schaue aber sehr viel jünger aus. Ich habe schon eine Fahrschule im Auge. Ich hoffe ich wage den Schritt. Ich sehe mir gerne schnelle Autos an. Ich möchte als erstes mal eine probeatunde machen. Ich hoffe ich traue mich.

    1. Hallo Monika,
      Da sind Sie nicht allein.Ich werde 56 und möchte unbedingt den Führerschein machen.Hatte immer kein Geld dafür und Prüfungsangst. 2004 habe ich noch eine Umschulung in der Pflege gemacht und mit 2 Bestanden.Also geht es doch.Fassen Sie Mut und gehen hin.Vielleicht haben Sie es schon getan,das wäre großartig!
      Ich fange meinen in diesem Jahr an.
      Viel Glück und gutes gelingen

  2. Meine Mutter hat nie ihren Führerschein gemacht und sich jetzt doch dazu entschieden ihn noch zu machen. Sie möchte einfach unabhängiger und flexibler sein, da sie ländlich wohnt. Ich finde es auch wichtig, dass sich die Fahrschule auf die Bedürfnisse älterer Fahrschüler eingestellt und wir haben auch schon eine passende Fahrschule gefunden.

  3. Ich bin 52 und habe mich im Juli letzten Jahres in der Fahrschule angemeldet. Vor 2 Wochen habe ich die Theoretische Prüfung bestanden. Habe meine vierte Fahrstunde gemacht, die Angst will nicht schwinden, das Spiegelschauen Blinken und Schulterblick will nicht in den Kopf rein…Mein Fahrlehrer hat leider nur mit Jungen Menschen zu tun, ich weiss gar nicht ob er überhaupt Verständnis für mich hat. Zumindest meinte er, andere wären schon weiter als ich….aber die sind alle jung…. furchtlos…

  4. Hab jetzt die 2. Theoriestunde überstanden. Wollte bei der Anmeldung eigentlich nur meine 18jährige Tochter unterstützen und bin nun selbst auch angemeldet mit 57. Mein Leben lang hab ich mich nicht getraut und bin in Berlin auch immer so zurechtgekommen, aber jetzt nervt es schon manchmal, wenn man in jedem Urlaub auf die Bahn angewiesen ist und eine Unterkunft, die möglichst in der Nähe eines Supermarktes, damit man sich selbst verpflegen kann. Auch kommt man am Urlaubsort nicht wirklich vom Fleck, was auch immer schade ist. Ich kann mir auch jetzt noch nicht vorstellen, dass ich das schaffe, meine Ängste zu überwinden. Meine Tochter hat ebenfalls Angst und eine soziale Phobie und hier muss ich ein gutes Vorbild sein.

  5. Fahrstunden mit über 50 ist natürlich noch immer möglich. Mein Bruder hat nie den Führerschein gemacht, da wir immer in einer Großstadt mit Öffis gelebt haben. Nun zieht er um und braucht einen Führerschein.

  6. Ich kann nur alle ermutigen, mit über 50 diesen Schritt zu wagen! Mit fast 55 Jahren habe ich nun meinen ersten Führerschein in den Händen, Klasse B Automatik. Ich habe lange gezögert und war sehr ängstlich, ob ich heutzutage dem Straßenverkehr gewachsen bin und auch die Theorie stellte zunächst eine große Herausforderung dar. Der Unterricht mit den jungen Fahranfaengern gemeinsam machte mir Freude, aber natürlich musste ich sehr viel lernen. Dann habe ich die Theorie auf Anhieb mit null Fehlern bestanden und das hat mich weiter motiviert. Der Fahrsimulator in unserer Fahrschule nahm mir schon etwas Angst vor der Straße, aber richtig fahren ist natürlich was ganz anderes. Ich hatte einen hervorragenden Fahrlehrer, der geduldig, humorvoll und verständnisvoll mit meinen Schwierigkeiten umging. Mir fiel es schwer, mich so lange zu konzentrieren und auch die Schnelligkeit auf der Autobahn schreckte mich. Wir haben sehr viel immer wiederholt, bis es dann funktioniert hat. Es steht und fällt wirklich mit dem Fahrlehrer, dieser sollte sorgfältig ausgesucht werden. Ich hatte einfach Glück, das es so gepasst hat. Er hat an mich geglaubt und ich habe es dann auch getan. Man sollte genügend Fahrstunden einplanen, lieber mehr als zu wenig. Das ist natürlich nicht preiswert, aber es lohnt sich so sehr. Vorige Woche hab ich die praktische Prüfung im ersten Versuch bestanden und ein großer Traum ging in Erfüllung. Ich wünsche allen anderen älteren Fahranfaengern viel Mut und Erfolg!

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