Die besten 5 Wege, die Rente aufzubessern

Seit Jahren wird in Deutschland über das sinkende Rentenniveau diskutiert. Immer größere Schichten der Bevölkerung sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie die monatlichen Gelder aufgestockt werden können, um den ersehnten Lebensstandard doch zu sichern? Wir blicken auf die fünf besten Wege, die für dieses Vorhaben zur Verfügung stehen.

 

1. Die Chance des Wohneigentums

Die staatlich gewährte Rente muss nicht die einzige Einnahmequelle darstellen, die eine Absicherung im Alter verspricht. Darüber hinaus bietet sich die Gelegenheit, weitere Einkünfte zu erschließen, die eine Vergrößerung des finanziellen Spielraums zulassen. Denkbar ist dies etwa für Eigentümer eines Wohnobjekts, welche dies nicht selbst bewohnen. Der Grundwert der Immobilie, der in den vergangenen Jahren der wirtschaftlichen Entwicklung in vielen Regionen Deutschlands gestiegen ist, stellt nur eine Art der Absicherung dar. Vor dem Rückgriff auf den Verkaufswert bieten sich die laufenden Mieteinnahmen an, um die Einkünfte nach dem Ausstieg aus dem Arbeitsleben aufzustocken.

Damit Sie auf diese Unterstützung zurückgreifen können, ist es keineswegs notwendig, großflächig Immobilien zu erwerben. Immer mehr Menschen entscheiden sich etwa beim Bau des Eigenheims dafür, es mit einer Einliegerwohnung zu versehen. Diese wird von staatlichen Förderungen, Steuervorteilen und Mieteinnahmen begleitet, welche die finanzielle Situation im Alter deutlich verbessern können.

 

2. Die Rente privat aufbessern

Seit Jahren spielen die Vor- und Nachteile der privaten Altersvorsorge medial eine Rolle. Tatsächlich kann die Zusatzvorsorge eine wichtige Unterstützung nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben sein. Doch Voraussetzung dafür ist zunächst ein Einkommen, welches überhaupt die Möglichkeit bietet, zusätzliche Beiträge zu leisten und sich über das normale Maß hinaus einzubringen.

Die Betriebsrente, die Riester-Rente und nicht vom Staat gefördertes Sparen werden derzeit als die besten Optionen der Altersvorsorge angesehen. Für Letzteres kommen vor allem kostengünstige Indexfonds (ETFs) in Betracht. Diese können nicht nur mit großen einmaligen Zahlungen erworben werden, sondern lassen einen Sparplan zu, bei dem monatlich ein bestimmter Betrag auf das Konto eingezahlt wird.

 

3. Vermögenswirksame Leistungen nutzen

Auch vermögenswirksame Leistungen bieten in diesen Tagen die Möglichkeit, eine Erhöhung der Rente herbeizuführen. Viele Arbeitnehmer haben, je nach Tarifvertrag, Anspruch auf diese Offerten. Bei den Banken sind dadurch 40 Euro pro Monat vom Arbeitgeber möglich. Im öffentlichen Dienst fällt die Summe mit 6,65 Euro deutlich geringer aus. Doch mit dem Anspruch auf die Leistungen ist auch die Chance verbunden, diese noch aus eigener Tasche aufzustocken. Hierbei handelt es sich um eine Gelegenheit, um doch die Arbeitnehmer-Sparzulage in Anspruch nehmen zu können, obwohl keine oder nur geringe Leistungen durch den Arbeitgeber an Sie gezahlt werden.

Mit der Ausnahme des Banksparplans ist es zudem möglich, weitere staatliche Förderungen auf jährlicher Basis in Anspruch zu nehmen. Diese beträgt 80 Euro im Falle eines Aktiensparplans und 43 Euro bei einem klassischen Bausparvertrag. Doch dies sind nicht die einzigen Anlageformen, die nach dem Vermögensbildungsgesetz in Betracht kommen. Denkbar sind:

  • Fondssparpläne
  • Bausparverträge
  • Tilgung eines Immobilienkredits
  • Banksparpläne

 

4. Verlängerung der Berufstätigkeit

Nicht jede Beschäftigung bietet die Möglichkeit, für weitere Jahre im Unternehmen zu bleiben und dadurch die Rente zu erhöhen. Besonders körperlich anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeiten verfügen meist über ein unumgängliches Ausstiegsalter. Für Büroangestellte kann es sich auszahlen, einige Zeit länger aktiv zu bleiben. Für jeden weiteren Monat, in dem über die Regelaltersgrenze hinaus gearbeitet wird, erhöht sich der Rentenanspruch um 0,5 Prozent.

Wer mit einer Verspätung von zwei Jahren in Rente geht, sichert sich auf diese Weise eine Erhöhung um deutlich spürbare 12 Prozent. Doch aktuell kann dieses Muster nicht beliebig lange fortgesetzt werden. Lediglich bis zum sechsten zusätzlichen Arbeitsjahr erhöht sich das monatliche Einkommen. Jeder weitere Monat hat keinen Einfluss mehr auf den Rentenbescheid.

 

5. Freiwillige Sonderzahlungen leisten

Trotz der aktuellen Phase niedriger Zinsen bietet die gesetzliche Rentenversicherungnoch immer eine Rendite von rund zwei Prozent. Wer heute in Rente geht, verfügt damit über eine höhere Rendite, als klassische Spareinlagen sie derzeit gewährleisten. Sie können diesen Einfluss nutzen, um im Rahmen einer Sonderzahlung die eigenen Ansprüche zu erhöhen. Dafür muss der Rentenversicherung zunächst die vermeintliche Absicht mitgeteilt werden, schon mit 63 in Rente gehen zu wollen, um den Ausgleichsbetrag berechnen zu lassen.

Der ermittelte Betrag dient nun als wichtige Auskunft. An ihm erkennen Sie, welcher Betrag einmalig eingezahlt werden müsste, um tatsächlich frühzeitig in Rente gehen zu können. Nun steht es Ihnen frei, sich für die Zahlung zu entscheiden und dennoch bis zum normalen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Damit wurde auf völlig legalem Wege eine Sonderzahlung geleistet, welche für den Rest des Lebens den eigenen Rentenanspruch wirksam erhöht und dadurch neue finanzielle Möglichkeiten bereithält.

 

Mehrere Mittel ergreifen

Letztlich ist es nicht möglich, einen einzigen dieser Wege als klare Empfehlung anzupreisen. Vielmehr kommt es für Sie darauf an, in all diesen Dimensionen nach neuen finanziellen Möglichkeiten zu streben. Darin liegt die Möglichkeit, Potenziale auszunutzen, die schon in der Vergangenheit vorhanden, jedoch nicht bekannt waren. Die Vorstellung, dass eine wirksame Aufbesserung der Rente nur in der ersten Hälfte des Berufslebens möglich sei, erweist sich dabei als falsch.

Mit den Blick für die wichtigen Stellschrauben und der notwendigen Entschlossenheit in den eigenen Aktionen ist es zu jeder Zeit möglich, die Dinge zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen.

 

Update März 2020: Zuverdienstgrenze für Rentner auf 44.590 Euro angehoben

Sie wollen sich als Rentner Geld dazuverdienen ohne Kürzungen der Rente zu riskieren? Gute Nachrichten von der Deutschen Rentenversicherung: Im Jahr 2020 wird temporär die Grenze zum Zuverdienst stark erhöht. Bis zu 44.590 Euro dürfen Rentner nun dieses Jahr dazuverdienen. Die Rentenversicherung möchte mit dieser Maßnahme Senioren aus medizinischen Berufen wie Ärzte, Krankenschwestern oder Pfleger, aber auch Labormitarbeiter motivieren, den Unruhestand zu verlassen. Die durch das Coronavirus verursachte Gesundheitskrise macht den Mangel an kompetentem Personal überdeutlich.

Sollten Sie nicht im Bereich Medizin tätig gewesen sein, dann könnten Sie sich 2020 als Erntehelfer oder Saisonkraft etwas zur Rente dazuverdienen. Auch hier gilt die Grenze von knapp 45.000 Euro. (Pressemitteilung der Deutschen Rentenversicherung vom 27.3.2020)

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