Behandlungsmöglichkeiten von Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit ist heute in den meisten Fällen gut behandelbar.
Schwerhörigkeit ist heute in den meisten Fällen gut behandelbar.

Während in jungen Jahren Schwerhörigkeit häufig auf Infektionen in verschiedenen Abschnitten des Ohrs zurückzuführen und somit vergleichsweise einfach in den Griff zu kriegen und vorübergehend ist, ist die sogenannte Altersschwerhörigkeit häufig weniger leicht zu behandeln. Gerade ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren, nimmt bei einem Großteil der Bevölkerung zunächst die Wahrnehmungsfähigkeit höherer Frequenzbereiche ab, häufig nehmen sie gerade in Bereichen mit vielen Hintergrundgeräuschen weniger wahr.

Im Krankheitsverlauf wird das Hörvermögen zunehmend schlechter. Circa 400.000 Menschen sind weltweit von dieser Form der Schwerhörigkeit betroffen.

 

Behandlung von Schwerhörigkeit

Altersschwerhörigkeit hängt mit der natürlichen Alterung des menschlichen Ohrs zusammen. Die Haarsinneszellen, die sich im Innenohr befinden und für die Umwandlung des Schalls in elektrische Nervenimpulse verantwortlich sind, schränken im Laufe des Lebens – bedingt durch äußere Einflüsse wie Krankheiten oder Lärm, aber auch durch falsche Ernährung und den Konsum von Genussmitteln -ihre Leistungskraft immer weiter ein.Diese Haarsinneszellen wachsen bei Menschen nicht mehr nach, andere Zellen können ihre Aufgaben nicht übernehmen. Bei zunehmendem Schwund der Haarsinneszellen kommt es so auch zu zunehmender Schwerhörigkeit.

Wenngleich die Forschung weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Medikament ist (ein Beispiel für solche Forschungen stellt dieser Artikel in der Welt vom Januar 2013 vor), gibt es bisher kein zuverlässiges medikamentöses Heilmittel. Hilfsmittel gibt es dagegen natürlich schon. Ärzte empfehlen individuell angepasste Hörgeräte oder Implantate, die auf Dauer das Leben mit der Schwerhörigkeit erheblich erleichtern können. Um dem weiteren Verlust von Haarsinneszellen und damit der fortschreitenden Schwerhörigkeit vorzubeugen, empfiehlt es sich zudem, die eigenen Handlungsweisen anzupassen.

Hier einige Hinweise:

Setzen Sie sich keinem starken Lärm aus

Die Haarsinneszellen sind sehr empfindlich – laute Geräusche und dauerhafter Lärm wirken sich äußerst negativ aus. Versuchen Sie, sich in Umgebungen, in denen Lärm unvermeidbar ist, beispielsweise durch Ohrenschützer oder Ohrstöpsel davor zu schützen.

 

Ernähren Sie sich gesund

Eine gesunde Ernährung wirkt sich nicht nur im Ohr positiv auf die Gesundheit aus und verlangsamt die Alterungsprozesse der Zellen.

 

Vermeiden Sie Genussmittel wie Nikotin oder Alkohol

Genussmittel wirken sich sehr negativ auf den Körper aus. Neben den verschiedensten anderen Krankheiten begünstigen sie auch die fortschreitende Altersschwerhörigkeit.

 

Hörgeräte und Implantate

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Hörvermögen nachlässt, bei Ihnen also immer mehr der Eindruck entsteht, dass viele Menschen nuscheln und dass Sie vor allem Kinder und Frauen (deren Stimmen in höheren Frequenzbereichen liegen) nur noch schlecht verstehen, sollten Sie umgehend einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Dieser wird erkennen, um welche Art der Hörstörung es sich handelt und mit Ihnen eine individuelle Behandlung verabreden.

Im Zweifelsfall wird er Ihnen ein Hörgerät empfehlen – und dieser Empfehlung sollten Sie folgen. Hörgeräte sind medizinische Hilfsmittel, die sich im Ohr selbst befinden und hier die Töne des Außenwelt verstärken. Dies ermöglicht Menschen mit geringerer Hörfähigkeit wieder eine aktivere Teilnahme am Leben. Jedes Hörgerät wird von einem speziell ausgebildeten Akustiker genauestens und individuell auf Ihre Hörsituation angepasst, sodass eine optimale Leistung und somit Verbesserung Ihrer Situation herbeigeführt werden kann.

Heute sind die meisten Hörgeräte trotz der komplexen zugrundeliegenden Elektronik sehr klein und am Ohr kaum sichtbar. Da sie zu einer ungemeinen Verbesserung der Lebensqualität beitragen können, werden sie fast immer von der Krankenkasse bezahlt.

 

 

In besonders schweren Fällen kann auch ein Implantat hilfreich sein. Die verschiedenen Arten der Implantate können durchaus gegenüber den normalen Hörgeräten einige Vorteile aufweisen, sollten aber unbedingt auf Ihre persönliche Situation abgestimmt sein. Damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt, müssen meist bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört meist die Tatsache, dass ein Hörgerät bereits nicht mehr zu einer Verbesserung der Situation beitragen kann.

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich eingehend von Ihrem Arzt untersuchen und beraten lassen – auch regelmäßige Kontrollen gehören dazu.

 

Der richtige Umgang mit der Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit ist keine Schande. Im Laufe seines Lebens wird es beinahe jedem Menschen passieren, dass das Hörvermögen nachlässt. Dafür muss sich niemand schämen. Gehen Sie offen mit Ihrer Schwerhörigkeit um und erklären Sie Ihrem Gegenüber, wie auch er oder sie sich am besten verhalten sollte (deutlich sprechen statt schreien, beim Sprechen ansehen, usw). Für Sie, Ihre Familie und Ihre engeren Angehörigen finden Sie zudem bei Ihrem Arzt oder Akustiker hilfreiche Informationsbroschüren zum richtigen Umgang mit der Krankheit.

Auch im Internet können Sie sich eingehend informieren. Einen Überblick über verschiedene Themen bieten zum Beispiel die Internetseite Hören heute, der Online Auftritt des Deutschen Schwerhörigenbundes oder eine Webseite der Deutschen Seniorenliga.