Mönch oder Nonne werden – im Alter ins Kloster

kloster rentner
Ein Kloster in den Bergen – eine grandiose Aussicht, nicht?

Der Gedanke an ein Leben im Kloster mag den meisten Menschen absurd erscheinen. Doch auch im höheren Alter entscheiden sich Menschen dafür, ihrem Leben eine neue Wendung zu geben und diesen einschneidenden Schritt der Veränderung zu gehen.

In einem Kloster leben Sie in einer Gemeinschaft, werden durch tägliche Rituale und Pflichten gefordert und haben die Chance, Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten noch einmal enorm zu erweitern. Wir haben für Sie einige Punkte zusammengetragen, die Sie in Ihrer Überlegung einbeziehen sollten.

Warum überhaupt in ein Kloster?

Das Leben im Kloster ist immer ein Leben in Gemeinschaft. Raum für individuelle Aktivitäten und Rückzug gibt es in dem gewohnten Maß nicht mehr. Ein Kloster ist eine kirchliche Einrichtung, in welcher Sie Ihren Weg zu Gott beschreiten und Ihr Leben dem christlichen Gedankengut widmen. Dies setzt voraus, dass Sie gegenüber der weltlichen Sphäre keine Verpflichtungen mehr haben. Das bedeutet, weder minderjährige Kinder noch pflegebedürftige Eltern dürfen vorhanden sein. So treten vor allem Frauen häufig auch erst nach der Familienphase in ein Kloster ein, um sich Ihrem Glauben zuzuwenden.

Die Gründe dafür sind verschieden. Die Angst vor Armut oder Einsamkeit ist einer dieser Gründe, darf jedoch niemals der entscheidende sein. In der Regel führen Sie mehrere Gespräche und legen Ihre Gründe ausführlich dar, bevor Sie als Novizin oder Novize die Klosterausbildung beginnen. Beachten Sie stets, dass ein Kloster eine Glaubensgemeinschaft ist. Der Weg zu Gott ist entscheidend, nicht die gemeinsame Freizeitgestaltung oder die Fürsorge im Alter.

 

In welchem Alter kann man in ein Kloster eintreten?

In der Regel kann das Noviziat (die Klosterausbildung) nicht vor Vollendung des 17. Lebensjahres begonnen werden. Nach oben ist meist keine Begrenzung gegeben. Doch es gibt eine Reihe von Klöstern, die tatsächlich keine Novizen über 35 oder 40 Jahren aufnehmen. Auch Nonnen und Mönche werden im Alter unter Umständen pflegebedürftig, sodass auch in Klöstern vorrangig junge Menschen gesucht werden. Diese nehmen voraussichtlich mehrere Jahrzehnte aktiv am Klosterleben teil und helfen, alle Aufgaben zu bewältigen – inklusive der bedarfsgerechten Pflege alter Mönche bzw. Nonnen.

Letztlich entscheiden jedoch immer Ihre Bewerbung und die Gespräche über die Aufnahme in das Kloster. Informieren Sie sich im Vorfeld bei dem entsprechenden Orden und suchen Sie den Dialog, in vielen Fällen ist eine Aufnahme dann auch etwas oberhalb der Altersgrenzen möglich. Auch Ihre vorherigen Lebensumstände spielen eine entscheidende Rolle.

Im fortgeschrittenen Alter fällt auch die Umstellung auf eine gänzlich neue Lebensumgebung und einen derart veränderten Tagesablauf schwerer. Wer jedoch seine Berufung zum klösterlichen Leben gefunden hat, wird von der Gemeinschaft auch in diesen Punkten unterstützt werden.

 

Welche formalen Voraussetzungen gibt es? Wie läuft der Eintritt in das Kloster ab?

Zunächst einmal regelt jeder Orden dies etwas unterschiedlich. Sofern Sie nicht bereits als Kind getauft wurden und Ihren Glauben aktiv gelebt haben, müssen Sie sich zunächst für den Eintritt in die christliche Kirche entscheiden. Dies passiert in der Regel nicht unüberlegt und Sie werden sich bereits intensiv mit der christlichen Lehre auseinandergesetzt haben. Mitunter muss einige Zeit zwischen der Konversion (dem Eintritt in die Religion) und dem Aufnahmegesuch in ein Kloster vergangen sein.

Welche Anforderungen tatsächlich gestellt werden, können Sie in Ihrem avisierten Kloster erfragen. Doch auch Sie selbst sollten sich einige Jahre gewähren, um in den katholischen oder protestantischen Glauben hineinzuwachsen.

Ist Ihr Aufnahmegesuch erfolgreich, beginnen Sie die Klosterausbildung. Diese dauert mindestens ein, mitunter jedoch auch zweieinhalb Jahre. Sie lernen das Klosterleben kennen, setzen sich intensiv mit der Spiritualität auseinander, befassen sich mit der Kirchengeschichte und finden Ihren Platz in der Gemeinschaft. Ihren bisherigen Beruf geben Sie auf und auch Ihre privaten Kontakte werden für einige Zeit nur eingeschränkt möglich sein.

 

Das Leben nach dem Ordensbekenntnis

Im Anschluss an die Zeit als Novize oder Novizin legen Sie die sogenannte Profess ab. Sie entscheiden sich damit endgültig für das Leben im Kloster. Regelmäßige Gespräche und Beratungen helfen Ihnen während der Ausbildung dabei, eine Entscheidung für oder gegen dieses Leben zu treffen. In vielen Klöstern ist es durchaus Realität, dass nur ein geringer Prozentsatz der Anwärter tatsächlich die Profess ablegt. Sie sind dann jedoch auf Lebenszeit gebunden.

Eine Lösung des Gelübdes ist zwar kirchenrechtlich möglich, wird jedoch nur selten in Anspruch genommen. Die Entscheidung für das Leben als Nonne oder Mönch erfolgt schließlich sehr durchdacht und nur dann, wenn Sie sich Ihrer Berufung sicher sind. Der Kontakt zu Freunden und Angehörigen wird nicht unterbunden, Sie sind jedoch in das Klosterleben sehr eingebunden und unterliegen verschiedenen Verpflichtungen. Darüber hinaus können Sie jedoch Ihre Freizeit außerhalb verbringen und sogar längere Urlaube verbringen, solange diese nicht konträr zum eigentlichen Leben als Nonne oder Mönch stehen.

In der von Ihnen bevorzugten Einrichtung werden Ihnen jedoch alle individuellen Fragen beantwortet und man steht Ihnen zur Seite, wenn Sie sich für ein Leben im Kloster entscheiden möchten. Auch ein Wohnen auf Probe im Gästehaus ist in protestantischen Klöstern oft möglich, sodass Sie bereits erste Einblicke erhalten können.

20 Gedanken zu „Mönch oder Nonne werden – im Alter ins Kloster“

  1. Sehr geehrtes Service Team
    Ich suche die Möglichkeit um im Ausland in einem geschlossenen katholischen Konvent
    Zu leben
    Ich bin weiblich
    Evangelisch
    58/59 Jahre
    Rentnerin
    3 sprachig enl.-franz -deutsch

    1. Mein Name ist Livio, ich bin ein Mann, 46 Jahre alt. Ich war schon in einem Kloster, in Bosnien. Hatte Postulat, Noviziat und zwei Jahre Theologie absolviert. Ich würde sehr gerne ins Kloster zurückkehren.

      1. Guten Tag Livio

        Wir sind offen für jede Berufung. Sofern für Sie ein Benediktinerkloster in Frage kommt, wollen Sie mir bitte Ihren Lebenslauf und Ihre Personalangaben mailen.

        Fr. Paul Richard Schneider, OSB, Benediktiner-Kollegium, Sarnen CH

  2. Ich bin Frau 55 Jahre alt und möchte, mein Leben in einem Kloster bereichern, ich kann kochen, gärtnern (nicht in Leistung, CRPS rechte Hand). Ich liebe die Natur, am liebsten zu den kalten /regnerischen Jahreszeiten, also Gartenarbeiten im Regen kein Problem. Ich packe gerne an, kann nicht Auto/Mofa fahren und ich kann irgendwie nicht Bügeln. Das Land ist mir egal, solange man mich versteht. Mit gesunden Grüßen Brigitte

  3. ich bin Witwe, 66 Jahre alt, war examinierte Krankenschwester und könnte mir ein Leben in einer klösterlichen Gemeinschaft( röm. kath.) vorstellen. Ich kann gut kochen, kenne mich aus mit Naturheilkunde, liebe die Arbeit in Küche und Garten.

    1. Ich bin 64 und Suche auch eine
      Lebensweise wie klösterlich aber keine
      Nonne. Wo ich Beten kann und noch
      etwas tun kann. Ich möchte nicht so
      weit von der Heimat entfernt sein.
      Ich bin vom Spessart.

  4. Frau, 63 Jahre alt, streng katholisch erzogen, als Erwachsene aus der Katholischen Kirche ausgetreten nach sexuellem Missbrauch durch einen Priester als Jugendliche. Sehr lange gehadert mit Gott, doch seit etwa 2 Jahren habe ich den Drang immer in der Bibel zu lesen und Gottesdienst ist mir sehr wichtig geworden. Irgendetwas zieht mich hin zu Gott und ich würde so gerne wieder in die Kirche eintreten und auch ins Kloster, denn ich möchte mich intensiv mit Gott befassen und im Gebet, sowie auch im Leben mit denen befassen, denen Gott unbekannt ist. Ich möchte für Gott und die Mitmenschen da sein, aber auch eine Gemeinschaft haben, in der Gebet und Gemeinschaft im Vordergrund steht.

  5. Ich bin männlich, 64 Jahre, alleinstehend. Habe seit einiger Zeit den inneren Wunsch den irdische Besitz abzugeben, loszulassen und das Wesentliche leben. Zunächst bin kein Gemeinschaftsmensch, sondern eher ein alleiniger Streiter auf breiter Flur. Eine Art Zeitgeist, Anderssein wollender.
    Mein Glaube, die Natur, die Ruhe…Stille sind mir sehr wichtig und geben meinem Leben Halt.
    In Richtung Kloster bin ich familiär ein wenig “vorbelastet”, meine Tante war Nonne, was mich geprägt hat.
    Wie geschrieben möchte ich Wesentlichkeit leben, ohne oder nur mit wenig Besitz. Für Gott, andere Menschen, Tiere, die Natur da sein und darin meine Berufung finden und dafür “brennen”.
    Wer kann mir Tipps geben, wie ich weiter vorgehe, um diesen meinen Weg zu finden und dann in Erfüllung zu gehen. Loslassen ist für mich ganz wichtig dabei..

    1. Hallo,so was würde mir auch gefallen.
      Ich bin 64 und jetzt in Rente.Ich war
      Pfarrhausfrau/Köchin.Wollte schon
      Eigenständig bleiben.In einem Kloster für alleinstehende aber keine Nonne bin.Ich meine Freiheit habe und Beten kann.Ich
      kenne das Leben im Kloster.Ich habe das als Pfarrhausfrau kennengelernt.
      Das was Sie suchen so ähnlich suche ich
      auch.

    2. Ich bin weiblich, 55 Jahre alt und stehe in guter Gesundheit. Ich bin im Beruf Krankenschwester mit langer Erfahrung. Ich war verheiratet, daraus entstanden 3 Kinder. Mittlerweile bin ich seit fast 10 Jahren geschieden und alle Kinder stehen erwachsen im Leben und können selbst für sich sorgen.

      Seit vielen Jahren zieht mich das Klosterleben an und ich würde diesbezüglich gerne Mal starten. Ich finde aber kein geeignetes Kloster, welches mich nehmen würde. Ansonsten mache ich sehr gerne Musik und bin kreativ im Garten. Ich würde mich um eine Antwort freuen. Dankeschön im Voraus

  6. Ich glaube, dass wenn es der Weg für mich ist, ich hier “abgeholt” werde und vielleicht nachgefragt wird per PN. Sich hier in der Öffentlichkeit zu bewerben erscheint mir peinlich. Das möchte ich so nicht. Gott wird mir hier weiterhelfen auf meiner Suche oder eine andere Spur offenbaren. Und wenn nicht, dann nicht.

  7. Bin 65 Jahre alt, völlig ungebunden und würde gerne wie der Hlg. Franziskus in einfachsten Verhältnissen wohnen und mich, gerne auch in einem Kloster, in tiefem Glauben nützlich machen.

    Herzliche Segensgrüsse

  8. Hallo,
    Ich bin Ärztin und Psychotherapeutin in Pension, aber arbeite noch als Psychotherapeutin.
    Ich suche eine Gemeinschaft, die nach christlichen Regeln wie Nächstenliebe lebt, bevorzugt in Österreich, Deutschland oder Schweiz. Weiteres Ausland auch möglich, ich kann perfekt Englisch.
    Ich bin 80 Jahre alt und körperlich und geistig sehr fit.

  9. Guten Tag,
    Ich bin Elisabeth, 61 Jahre alt, bin ledig und habe vier erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.
    Von Beruf bin ich Lehrerin. Ich spreche fließend Englisch und Französisch.
    Ich liebe es zu beten, für mich und vor allem für die Anderen.
    Ich möchte gern eines Katholischen Klosters beitreten und meinen Beitrag so gut wie möglich leisten.
    Ich freue mich auf eine positive Nachricht.
    Liebe Grüße

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