Ein reguläres Studium ist wie eine Arbeitsstelle
Normalerweise lautet die Faustregel: Ein Vollzeitstudium erfordert 40 Wochenstunden Arbeitszeit, inklusive Vorlesungszeiten und eigenem Lernpensum. Annahme ist, dass einem Studium die gleiche Aufmerksamkeit wie einer Vollzeitbeschäftigung gewidmet werden sollte – schließlich ist es die hauptsächliche Tätigkeit.
Allerdings unterscheidet sich die Arbeitsintensität der Studiengänge. Naturwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften erfordern deutlich mehr Leistungseinsatz als andere Fächer. Klausuren drängen sich dichter, sind terminlich fix und verlangen ein hohes Niveau ab. Letztlich lautet die Frage auch nicht so sehr nach der der Anzahl der Wochenstunden, sondern: Wie viel muss ich persönlich lernen, um die geforderte Leistung zu erbringen? Das kann wiederum individuell variieren.
Allerdings ist ein Vollzeitstudium wirklich wörtlich zu verstehen: Die hauptberufliche Aufgabe ist es, ein Fach erfolgreich zu studieren. Dem Studium sollte daher neben anderen Interessen die Priorität eingeräumt werden.
Effektive Lernmethoden
Analysieren Sie, wie Sie persönlich am besten lernen: unter welchen äußeren Rahmenbedingungen, wie viel Zeit ist nötig für ein entspanntes Lernen, wie die Selbstorganisation am besten klappt. Koordinieren Sie dementsprechend auch Ihre Veranstaltungen und die damit zusammenhängenden Prüfungen.
Es ist erwiesen, dass SeniorInnen genauso gut neue Informationen aufnehmen können wie jüngere Studenten. Allerdings benötigen sie eine strukturierte Vorgehensweise. Stoff muss erst organisiert, dann entsprechend aufbereitet und dann gelernt werden. Nutzen Sie die Zeit des ersten Semesters deswegen erstmal auch, um Ihre persönliche Lernweise zu eruieren. Sie können sich auch Tipps bei den Beratungsstellen oder in Tutorien holen.
Manche Beratungsstellen bieten Lernchecks. Mehr als zwölf Stunden Vorlesungszeit in der Woche (was immerhin sechs Veranstaltungen entspricht) sollten Sie deswegen erstmal nicht in Angriff nehmen. Richten Sie Ihr eigenes Pensum dann nach der gewonnenen Erfahrung ein. Aber bleiben Sie von Anfang an am Ball – dies ist eine der wichtigsten Regeln überhaupt. Fragen Sie Kommilitonen, die schon im zweiten oder dritten Semester sind, wie sie lernen und in welchem Umfang. Versuchen Sie möglichst in Arbeitsgruppen hineinzukommen, besuchen Sie Übungen.
Gerade am Anfang nimmt man sich vor lauter Enthusiasmus oft zu viel vor und muss dann feststellen, dass die Zeit nicht reicht. Fangen Sie deswegen mit einem mittleren Pensum am, schließlich müssen Sie als Anfänger erst die Organisationsweise einer Universität, die Bibliotheken, etc., bewältigen. Wenn Sie sich sicherer fühlen, können Sie mit 40 Wochenstunden (16 Wochenstunden Vorlesungszeit und 24 Stunden eigenes Lernpensum) durchstarten. Beachten Sie aber: Ein Studium dauert mindestens sechs Semester, so lange muss die Energie ausreichen. Wurde ein Erfolg erreicht, vergessen Sie nicht zu feiern: Mit einem Theaterbesuch oder einer geselligen Runde mit Kommilitonen!