Mit jüngeren Studenten in Kontakt kommen, sich austauschen und anregende Gespräche führen: Dies ist sicher eines der Dinge, die ein reguläres Studium für SeniorInnen attraktiv macht. Doch wie kommt man mit den jüngeren Semestern in Kontakt? Hier einige hilfreiche Tipps:
Tipps für die Kontaktaufnahme
Erscheinen Sie einige Zeit vor Veranstaltungsbeginn (20 Minuten) im Vorlesungs- oder Seminarraum. Dabei gilt es, sich dezent zu platzieren, irgendwo in den mittleren Reihen, so dass links und rechts noch Plätze frei sind. Dies ermöglicht Gespräche. Zeigen Sie sich aufgeschlossen, aber zurückhaltend. Beteiligen Sie sich auch an Debatten. Im Idealfall entstehen fruchtbare Diskussionen, von denen alle Beteiligten profitieren.
Haben Sie interessante Fragen, dann stellen Sie diese ruhig in den Raum, achten Sie aber darauf, dass die jüngeren Kommilitonen über eine andere Lebenserfahrungen verfügen als Sie selbst. Gestalten Sie zum Beispiel Referate so, dass durchaus offene Fragen stehen bleiben und laden Sie anschließend zur gemeinsamen Diskussion ein. Hören Sie zu, geben Sie Ihre Meinung ab, führen Sie aber einen sogenannten offenen Gesprächskreis, der die Meinung aller Teilnehmer gleichberechtigt gelten lässt.
Auch bei Veranstaltungsende sollten Sie nicht gleich davon eilen. Sprechen Sie einzelne Kommilitonen an. Zum Beispiel mit: „Sie haben da übrigens eine interessante Bemerkung gemacht…“ Gesellen Sie sich ab und zu ruhig in die Cafeteria, essen Sie auch in der Mensa. Lädt der Dozent oder die Dozentin mal dazu ein, noch gemütlich etwas trinken zu gehen, dann gehen Sie mit. Beteiligen Sie sich unaufdringlich und aufgeschlossen an Gesprächen, lassen Sie auf Anfrage auch Ihre eigene Lebenserfahrung mit einfließen.
Besuchen Sie die Tutorien, in denen wissenschaftliches Handwerkszeug vermittelt und Themen des Proseminars/Seminars vertieft werden. Meist ist ein Tutorium ein kleinerer Rahmen in dem sich Gespräche eröffnen und Kontakte geknüpft werden können. Fragen Sie Ihre Dozenten auch, ob Arbeitsgruppen existieren, denen Sie sich anschließen können.
Absolute Regeln
Wichtig ist, dass Sie die jüngeren Kommilitonen Ihre mögliche Überlegenheit durch Ihre Lebenserfahrung nicht spüren lassen. Die Plätze in der ersten Reihe okkupieren, zu viel Unterrichtszeit durch eigene Ausführungen in Anspruch nehmen und dabei womöglich noch vom Thema abschweifen oder schlimmstenfalls mit Besserwisserei aufzutreten, das ist daher absolut tabu. Seien Sie stattdessen offen, kollegial, hilfsbereit und lernbereit. Denn jedes Alter birgt seine eigene Weisheit und schließlich wollen Sie doch von der jugendlichen Frische der jüngeren Semester auch profitieren.
Nehmen Sie daher Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen Studienteilnehmer, was aber nicht heißen soll, dass Ihre eigenen Bedürfnisse unwichtig sind. Es geht eher um gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme sowie allgemeine Lernfreude und Aufnahmebereitschaft.