Wie viel Zeit soll in das Ehrenamt investiert werden?
Der Generation 50plus stehen viele Möglichkeiten für die Ausübung eines Ehrenamtes offen. Jeder ältere Mensch findet Bereiche in unterschiedlichsten Organisationen und Institutionen, die seinen Interessen entsprechen. Es kommt darauf an, wie viel Zeit für das Ehrenamt eingeplant werden soll.
Menschen ab 50, die noch im Berufsleben stehen, werden wahrscheinlich nur wenige Stunden pro Woche für ihr gesellschaftliches Engagement aufwenden, während Rentner und Pensionäre wohl mehr Zeit für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung stellen können. Besonders befriedigend sind Ämter, die kontinuierlich ausgeübt werden, Tätigkeiten, für die man eine besondere Verantwortung übernimmt.
So wird der Vorsitzende eines Vereins mehr Zeit in sein Ehrenamt investieren als ein „normales“ Vereinsmitglied, das nur wenige Stunden für den Verein tätig ist. Menschen über 50 nehmen auch gern Aufgaben an, die befristet sind. So helfen Ehrenamtliche z. B. gern bei der Organisation eines Stadtteilfestes.
Welches Ehrenamt ist für die Generation 50plus besonders geeignet?
Es gibt viele gesellschaftliche Bereiche, in denen sich ältere Menschen ehrenamtlich engagieren können. Die folgenden Beispiele erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Besonders nachgefragt sind ehrenamtliche Tätigkeiten im sozialen und kirchlichen Bereich. Die Betreuung von einsamen oder kranken Senioren sind besonders geeignet für Menschen, die die Blütezeit ihres Lebens bereits hinter sich haben. Sie können sich am ehesten in die Probleme betagter Menschen hineinversetzen.
Ehrenamtliche über 50 finden ein lohnendes Aufgabenfeld im Besuchsdienst einer Kirchengemeinde. Befriedigend kann auch die Arbeit in einem Altenzentrum sein: Die Mitarbeit in einem Seniorencafé, die Veranstaltung von Spiele-Nachmittagen, Tanztees, Weihnachtsfeiern und vieles mehr gehören zu den Aufgaben des Ehrenamtlichen. Es soll jedoch keineswegs angedeutet werden, dass sich ehrenamtlich Tätige über 50 nur für Senioren einsetzen können. Nein, gerade der Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, das Miteinander verschiedener Generationen kann überaus befriedigend sein.
Sehr beliebt ist daher das Engagement als Leihoma oder Leihopa, als Kinderpate für benachteiligte junge Menschen, denen man mit einem Kino- oder Zoobesuch sehr große Freude bereiten kann. Gefragt sind auch die Lesepaten, von denen besonders die Schulen profitieren. Migrantenkinder, die der deutschen Sprache kaum mächtig sind, können mit Hilfe Ehrenamtlicher endlich lesen lernen.
Flüchtlinge unterstützen
Ein sehr wichtiger Bereich ist auch die ehrenamtliche Mitarbeit in einer Flüchtlingsorganisation. Durch die Intervention sehr engagierter Flüchtlingshelfer ist bereits oft eine drohende Abschiebung in den Verfolgerstaat verhindert worden. Aber auch im kulturellen oder im sportlichen Bereich ist ehrenamtliche Mitarbeit für die Generation 50plus sehr lohnend. Ehemalige, aufgrund ihres Alters nicht mehr aktive Sportler sind als Trainer sehr beliebt. Pensionierte Musiklehrer könnten z. B. einen Chor leiten oder eine Aufgabe in einer Musikschule übernehmen. Politisch Interessierte finden Aufgabenbereiche in den Parteien. Ehrenamtliche über 50 können sich z. B. beim Wahlkampf engagieren, in verschiedenen Gremien mitarbeiten oder gar ein Mandat im Stadtrat, in Bezirks- oder Ortsräten wahrnehmen. Sie erfüllen hier eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Die Palette mit sinnvollen Angeboten für alle an einem Ehrenamt interessierte Menschen ist sehr umfangreich.
In Freiwilligenagenturen oder Seniorenbüros wird man sehr gut beraten. Jeder Interessierte über 50 wird mit Sicherheit eine geeignete ehrenamtliche Beschäftigung finden.