Geförderte Umschulung zur Hauswirtschafterin

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen sich nach neuen beruflichen Perspektiven umsehen. Manche können krankheitsbedingt nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten, andere finden keinen Arbeitsplatz in ihrem angestammten Tätigkeitsfeld und müssen sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Umschulungen oder Weiterbildungen bieten hier die richtige Basis, um beruflich wieder Fuß fassen zu können und am Arbeitsleben teilzunehmen.

Für die Betroffenen stellt sich die Frage, welche Maßnahme geeignet ist, um das berufliche Leben wieder in Gang zu bringen. Sie sollte nach Möglichkeit den eigenen Interessen und Fähigkeiten nahe kommen und auch zukunftssicher sein. Wer zum Beispiel schon immer Freude daran hatte, seinen eigenen Haushalt zu organisieren, für den könnte eine Umschulung im Bereich Hauswirtschaft in Frage kommen. So hat er mit Sicherheit seine eigenen Interessen und eine verbesserte Chance auf dem Arbeitsmarkt unter einen Hut gebracht.

Hauswirtschaft ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, der außerdem noch ausreichend Möglichkeiten zur Weiterbildung und Höherqualifizierung bietet. Dabei spielt das Alter gerade in diesem Bereich keine Rolle. Auch hier verbessert eine Umschulung im Alter die Karrierechancen, sichert den Arbeitsplatz und eventuell auch ein besseres Gehalt.

 

Wo finden Hauswirtschafter ihr späteres Tätigkeitsfeld?

Die Hauswirtschaft ist ein Tätigkeitsfeld mit vielen Facetten, das im Ansatz verschiedene Berufstätigkeiten in sich vereinigt. Reinigung, Wäschepflege und Nahrungszubereitung, Betreuung von Menschen und betriebswirtschaftliche Organisation umfassen den Bereich Hauswirtschaft. Auch gutes kaufmännisches Denken, Handeln und Kalkulieren gehören dazu.

Hauswirtschafter sind mit der Haushaltsführung in Großeinrichtungen oder auch in Privathaushalten betraut. Sie können zum Beispiel in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Jugendherbergen oder Altenpflegeheimen tätig sein. Sie können in Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern oder Fachkliniken arbeiten. Auch die Kantinen von größeren Unternehmen, von Schulen, Hochschulen oder landwirtschaftlichen Unternehmen sind spätere Einsatzorte. Ebenso sind Tätigkeiten in der Gastronomie oder der Hotellerie denkbar.

Wer eine Umschulung als Hauswirtschafterin absolviert hat, kann sich eine berufliche Existenz auf selbstständiger Basis aufbauen. Das kann im hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereich sein, in der sozialpflegerischen Versorgung oder im ländlich-agrarischen Bereich.

Aufgrund der demografischen Situation könnte eine Spezialisierung im Bereich der sozialpflegerischen Versorgung besonders erfolgversprechend sein. Hier wird der Bedarf in Zukunft zunehmen, besonders bei Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, aber in ihrem Wohnumfeld verbleiben wollen. Nach dem Pflegestärkungsgesetz von 2015 kann nun auch die Hilfe bei der Haushaltsführung mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Ein denkbares Geschäftsmodell für die Existenzgründung im Bereich Hauswirtschaft wäre die Gründung eines ambulanten Hauswirtschaftsdienstes, der Menschen mit verschiedenen Einschränkungen direkt in deren Wohnbereich aufsucht und betreut.

 

Für wen ist eine Umschulung zur Hauswirtschafterin geeignet?

Wer Freude an der Arbeit mit Menschen hat und wer zudem auch noch offen für Fragen zur Gesundheit und Ernährung ist, der wird sich im Bereich Hauswirtschaft wohl fühlen. Hier stehen praktische Tätigkeiten im Vordergrund, verbunden mit verwaltend- organisatorischen Aufgaben. Dazu gehören planerische Aufgaben im kaufmännischen Bereich und zu einem gewissen Teil auch Büroarbeiten.
Zu guter Letzt sind beratenden Fähigkeiten und ein gutes Geschick im Umgang mit Menschen gefragt. Wer in einer sozialen Einrichtung wie einem Kinderheim oder im Altenpflegeheim arbeitet, kommt sicher auch in Kontakt mit den Bewohnern. Hier ist mitunter ein gewisses Einfühlungsvermögen nötig, wenn es darum geht, die unterschiedlichen Bedürfnisse einzelner Bewohner zu erkennen.

Verschiedenen Bildungseinrichtungen bieten die Umschulung zur Hauswirtschafterin an. Dazu gehören die Arbeiterwohlfahrt, die Volkshochschulen und andere Einrichtungen. An manchen Bildungsinstituten dauert die Umschulung in Teilzeit 36 Monate, andere bieten sie für eine Dauer von 24 Monaten an.

In ihrer Umschulung lernen die künftigen Hauswirtschafterinnen, wie die Arbeitsabläufe im hauswirtschaftlichen Bereich optimal geplant und organisiert werden können. Dabei lernen sie neben wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen auch betriebliche Organisationsformen und Abläufe kennen. Sie werden mit hauswirtschaftlichen Betreuungs- und Versorgungsaufgaben vertraut gemacht und lernen die Fachaufgaben im jeweiligen Einsatzgebiet kennen und ausführen.
Der praktische Teil der Umschulung befasst sich mit dem Reinigen und Pflegen von Wohn- und Funktionsbereichen. Dazu gehört auch die Gestaltung eines Wohnraums, zum Beispiel im kreativen Bereich, wenn es um die jahreszeitliche Raumgestaltung geht.
Weiter stehen Wäschepflege, Reinigung und Pflege sonstiger Textilien im Haushalt auf dem Stundenplan des praktischen Teils, sowie das Nähen kleinerer Dinge für den häuslichen Gebrauch. Mitunter muss auch das ein oder andere Wäschestück ausgebessert werden.

Die Teilnehmer lernen, wie sie Speisen und Getränke herstellen und servieren. Dabei geht es auch um Nährstofftabellen, energiesparende Herstellung, ausgewogene Ernährung und spezielle Nahrungszubereitung, z.B. glutenfrei oder kalorienarm. Zur Nahrungszubereitung gehört auch die Organisation des Einkaufs und die Vorratshaltung von Lebensmitteln.
Auch technische Aspekte spielen eine Rolle. Schließlich müssen Maschinen bedient und deren Wartung organisiert werden. Ebenso lernen die Teilnehmer, wie man den Computer zum Beispiel für die Organisation der Vorratshaltung oder die anfallenden Büroarbeiten nutzt.

Der theoretische Teil befasst sich mit der Ernährungslehre, mit Einkauf, Abrechnungen und Kalkulation und macht bekannt mit der Vermarktung von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen und Produkten. Auch die Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan.

Gegebenenfalls können sich die künftigen Hauswirtschafter auf bestimmte Schwerpunkte spezialisieren. Da ist zum einen der Bereich der „Personenbetreuenden Dienstleistungen“, zum anderen der Bereich der „Serviceorientierten Dienstleistungen und als dritte Möglichkeit ist der Bereich der „ländlich-agrarischen Dienstleistungen“ zu nennen, für die jeweils einige zusätzliche Lerninhalte angeboten werden.

 

Finanzierung und Förderung der Umschulung zur Hauswirtschafterin

Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter fördern generell Umschulungsmaßnahmen. Dabei gilt, dass der Antragsteller für eine Umschulung bereits eine Berufsausbildung und Berufserfahrung vorweisen, diesen Beruf aber etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Ebenso wird gefördert, wenn jemand längere Zeit arbeitslos ist und in seinem erlernten Beruf keine Aussichten auf Wiedereinstellung hat.

Übergangsgeld
Zur Sicherung des Lebensunterhalts zahlt die Agentur für Arbeit das sogenannte Übergangsgeld. Wer sich vor Beginn der Umschulung bereits arbeitslos gemeldet hat, kann bis zu Beginn seiner Maßnahme Arbeitslosengeld I oder Arbeitslosengeld II beantragen.

Liegen alle Voraussetzungen für eine berufliche Förderung vor, so erhalten die künftigen Umschüler von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter einen sogenannten Bildungsgutschein. Mit dem Bildungsgutschein sind nicht nur der Lebensunterhalt, sondern auch die Lehrgangsgebühren und die Fahrtkosten abgesichert. Wer während der Umschulung nicht zu Hause wohnen kann, erhält die Kosten für die zusätzliche Unterbringung und Kost erstattet.

Auch die Deutsche Rentenversicherung fördert verschiedene Umschulungsmaßnahmen. Die Förderung ist allerdings an bestimmte Maßgaben geknüpft. Wer Unterstützung erhalten will, muss mindestens 15 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Er muss ferner aus gesundheitlichen Gründen seinen derzeitigen Beruf nicht mehr ausüben können und hat auch keine Ansprüche aus der Unfallversicherung oder der Berufsgenossenschaft zu erwarten.

Wer eine Umschulung bei der Rentenversicherung beantragen will, sollte detailliert belegen, aus welchen Gründen er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann und alle ärztlichen Atteste oder Berichte anfügen. Bewilligt die Rentenversicherung die Umschulung, so trägt sie sämtliche Kosten für den Unterhalt als Übergangsgeld und übernimmt auch die Lehrgangsgebühren und die Fahrt- und Materialkosten, falls diese anfallen.

Einschränkungen bei der Auswahl des Umschulungsberufs gibt es nicht. Die Rentenversicherung fördert nahezu jede Maßnahme, die den Teilnehmern die Chance gibt, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Auch eine Umschulung im Alter wird durch die Rentenversicherung gefördert, solange der Umschüler das Rentenalter noch nicht erreicht hat.

 

Hauswirtschafterin per Fernstudium

Wer nicht die Möglichkeit oder die Zeit hat, sich vor Ort an einem Bildungsinstitut ausbilden zu lassen, der kann sich bei einem zertifizierten Fernlehrinstitut einschreiben. Hier kann er bequem von zu Hause aus und nach seinem eigenen Tempo lernen.
Das Fernstudium zur Hauswirtschafterin ist an verschiedenen Fernschulen möglich. Die Studienlehrgänge dauern bei einem Lerneinsatz von vier bis sechs Stunden pro Woche etwa 18 Monate. Dabei sind je nach Lerntempo Verkürzungen oder auch Verlängerungen möglich. Die Höchstdauer der Verlängerung beträgt neun Monate. Der Lehrgang schließt mit einem Zertifikat.
In der Regel können die Kurse an den verschiedenen Fernhochschulen über den Bildungsgutschein der Arbeitsagentur abgerechnet werden.

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