Umschulung zum/zur Diabetesberater/in

Diabetesberater/innen coachen, beraten und schulen Patient/innen im Umgang mit ihrer Diabetes mellitus. Sie erstellen Maßnahmeprogramme, um die Krankheit in den Griff zu bekommen, und unterstützen das Selbstmanagement der Betroffenen.

Die Umschulung zum/zur Diabetesberater/in (DDG) ist eine kammerrechtlich geregelte Fortbildung für Gesundheitsberufe nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Sie dauert 12 bis 14 Monate. Diabetesassistent/innen können eine Aufbauausbildung für die Betreuung von Diabetets-Typ-1-Patient/innen absolvieren. Für Ärzt/innen, Pfleger/innen, Apotheker/innen, Heilpraktiker/innen und Erzieher/innen gibt es alternativ Zertrifikatskurse in Diabetologie (siehe unten).

 

Wie sieht die Arbeit eines Diabetesberaters / einer Diabetesberaterin aus?

Die Tätigkeit von Diabetesberater/innen besteht hauptsächlich in der Beratung und Wissensvermittlung: Sie sprechen mit Diabeteker/innen über ihre Krankheit, erläutern Möglichkeiten der Selbstpflege und der Vorsorge. Der Umgang mit Blutzuckermessgeräten ist dabei ebenso wichtig wie die Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten.

Diabetes ist eine Volkskrankheit: Aktuell leiden nach Angaben der Deutschen Diabetes-Hilfe 9,5 Millionen erkrankte Erwachsen unter Typ-1- oder Typ-2- Diabetes. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer zirka 2 Millionen Menschen, die unbehandelt sind und ein besonders hohes Risiko tragen.

7,2 Prozent aller Erwachsenen sind von Diabetes betroffen, darunter fast 95 % unter Typ-2-Diabetes, der Insulinresistenz der Körperzellen. Typ-2-Diabetiker/innen sind durch ihren erhöhten Blutzucker von Herz- und Gefäßkrankheiten bedroht, von Sehstörungen, Nierenbeeinträchtigungen und einer schlechten Wundheilung.

Bei Typ-1-Diabetes, die meist im Jugendalter entsteht, schädigt eine Störung des Immunsystems die Bildung des Insulins. Knapp 5 % aller Menschen in Deutschland leiden unter dieser und anderen Diabetesformen wie der Schwangerschaftsdiabetes.

Die Ernährungsumstellung auf kohlenhydratarme Kost ist ein wesentlicher Teil der Diabetes-Therapie, außerdem gezielte Bewegung und Medikamentengabe.

Diabetesberater/innen:

  • Betreuen und beraten Patient/innen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes
  • unterstützen Schwangere mit Gestationsdiabetes
  • erfassen die Krankheitsdaten (Anamnese)
  • begleiten die ärztlich angeordnete Therapie
  • erklären Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte und Insulinpumpen und
  • klären präventiv über die Gefahren der Diabetes und ihre Folgen auf.

 

Sie arbeiten in:

  • Krankenhäusern
  • Allgemeinarzt- und Facharztpraxen
  • Gesundheitszentren und Krankenversicherungen und
  • bei Arzneimittelherstellern.

 

Wie sind die Zukunftsaussichten und Gehälter von Diabetesberater/innen?

Diabetesberater/innen werden fortwährend gesucht, sodass ihre berufliche Zukunft gesichert ist. Ihre Gehälter liegen zwischen 3.390,– und 5.370,– Euro monatlich.

Von der Fortbildung ausgehend, kann man sich selbstständig machen, etwa als Diabetes- oder als Gesundheits- und Ernährungsberater/in. Weitere Karrieremöglichkeiten sind:

 

Wie sieht die Umschulung aus und was kostet sie?

Die Fortbildung zum/zur Diabetesberater/in (DDG) dauert zirka ein Jahr und wird von anerkannten Weiterbildungseinrichtungen angeboten. Das Qualifizierungsprogramm gemäß den Richtlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Grundlagen zu Diabetes Mellitus Typ 1 und 2
  • Folgeerkrankungen
  • Diagnostik
  • Ernährungslehre
  • Insulinpumpentherapie
  • Insulinstrategien
  • Modelle der Patientenberatung
  • Qualitätsmanagement
  • Rhetorik und
  • Psychosoziales.

 

Die Fortbildung ist in Lernmodule gegliedert, die sich mit Hospitationen abwechseln.

Ausgebildete Diabetesassistent/innen können die Aufbauausbildung durchlaufen. Sie fokussiert auf das Thema Typ-2-Diabetes und beinhaltet ebenfalls Praktika.

 

Was sind die Voraussetzungen für die Umschulung?

Um zur Umschulung zugelassen zu werden, benötigen Sie einen der folgenden, 3-jährigen Berufsabschlüsse:

  • Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger/in
  • Altenpfleger/in
  • Hebamme/Entbindungspfleger
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (MFA)
  • Medizinisch-technische/r Assistent/in
  • Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in (Verkürzung möglich) oder
  • Diätassistent/in.

 

Angenommen werden auch Hochschulabsolvent/innen mit Abschlüssen in Ökotrophologie, Ernährungswissenschaft, Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Berufs- oder Pflegepädagogik.

Für qualifizierte Quereinsteiger/innen ohne Diabeteswissen bietet die DDG ein eintägiges Online-Vorbereitungsseminar.

 

Was kostet die Fortbildung, und welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Die Fortbildung zum/zur Diabetesberater/in, bzw. der Aufbaukurs kostet inklusive Anmeldungs- und Prüfungsgebühren je zirka 3.500,– Euro. Hinzu kommen Bewirtungs- und Übernachtungskosten. Zur Finanzierung hat die DDG 2021 ein Stipendienprogramm aufgelegt.

Weitere Fördermöglichkeiten sind die Bildungsschecks der Länder und die Bildungsprämie, Auskünfte erteilt die Arbeitsagentur.

 

Wo wird die Umschulung zum/zur Diabetesberater/in angeboten?

Die Anbieter der Fortbildung zum/zur Diabetesberater/in und der Aufbauausbildung sind:

Über die aktuellen Weiterbildungstermine informiert die DDG.

Sämtliche Ausbildungen sind hybrid strukturiert, arbeiten also mit E-Learning.

 

Welche Alternativen gibt es für den Quereinstieg?

Neueeinsteigerinnen, die sich für Ernährungsberatung interessieren, sei diese offenere Ausbildungsrichtung empfohlen, die auch als IHK-Ausbildung angeboten wird. Eine andere Alternative ist die 3-jährige Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin.

Für den Bereich Diabetesberatung bietet die DDG auch eine 2-tägige Basisqualifikation an. Sie richtet sich an examinierte Pflegekräfte.

Intensiver sind die 2-wöchigen Fortbildungen zur Diabetes-Pflegefachkraft DDG für Altenpfleger/innen und Pflegefachkräfte.

Für Apotheker/innen bieten die DDG und die Landesapothekerkammern gemeinsame Diabetes-Fortbildungen an.

 

Ist ein Fernstudium der Diabetesberatung möglich?

Auch ein Fernstudium ermöglicht den Einstieg in die Diabetesberatung. Die angebotenen Zertifikatskurse eröffnen Perspektiven in Fitness- und Wellnesscentern, als selbstständiger Ernährungscoach sowie für Heilpraktiker/innen. Angehörige der Gesundheitsberufe erwerben dadurch ihre gewünschte Zusatzqualifikation.

 

Anbieter sind:

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