Die Tätigkeit als Chemielaborant/-in: Beschreibung des Berufsbildes
Chemielaboranten/-innen sind meist in (Laboratorien) der pharmazeutischen und/oder chemischen Industrie zu finden. Außerdem liegt ihr Arbeitsbereich vermehrt in naturwissenschaftlichen und/oder medizinischen Instituten an Hochschulen, in der Lack- und Farben-, Nahrungsmittel- und/oder Kosmetikindustrie. Aber auch Umweltämter beschäftigen Chemielaborant/-innen. In all diesen genannten Bereichen werden sie dann meist mit messtechnischen Aufgaben und/oder Qualitätskontrollen beauftragt.
Darüber hinaus sind Chemielaborant/-innen nach der Umschulung für die Analyse von Stoffgemischen oder aber für das Herstellen chemischer Substanzen zuständig. Sie planen Versuchsreihen, die für die weitere Forschung maßgeblich sein können und bereiten diese umfassend vor. Nach der Durchführung sind Chemielaborant/-innen außerdem dafür zuständig, Experimente nachzubereiten und untersuchte Substanzen korrekt zu verstauen, sodass diese auch nach einiger Zeit noch zuverlässige Ergebnisse zeigen können.
Natürlich kommt es in diesem Arbeitsumfeld auch stark auf Arbeitssicherheit an, etwaige Bestimmungen, sowie Vorschriften zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sollten Chemielaborant/-innen deshalb unbedingt kennen. Darüber hinaus sind Arbeitsabläufe (auch deshalb) stets detailliert zu planen und Protokolle exakt anzufertigen. Nur so können Versuchsergebnisse schließlich zutreffend ausgewertet und deren Qualität gesichert werden. Genauigkeit ist für die Arbeit als Chemielaborant/-in deshalb ebenso zwingend notwendig wie eine gewisse Sorgfalt im eigenen Tun.
Zukunftsaussichten für Chemielaborant/-innen
Die raschen Weiter- und Um-Entwicklungen in unserer heutigen ‚modernen‘ Gesellschaft bringen auch immer neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich. Auch die Chemiebranche bleibt davon nicht verschont: immer komplexere Stoffe und Materialien gelangen in unser Lebensumfeld. Besonders die Lebensmittelindustrie steht vor der Aufgabe, unschädliche und möglichst gesunde Produkte anzubieten und Umweltbehörden kämpfen gegen Verschmutzungen in Böden, Luft und Gewässern. Die Aufgabenfelder für Chemielaborant/-innen gestalten sich damit vielseitig und nahezu endlos.
Tendenziell stehen die Chancen, einen recht sicheren Arbeitsplatz im Bereich der Chemiebranche zu ergattern, nach erfolgreicher Umschulung also wirklich gut und die Nachfrage an fachkundigen Kräften in diesem Bereich wird künftig wahrscheinlich (noch weiter) steigen.
Dauer der Umschulung zur/zum Chemielaborant/-in und wesentliche Inhalte
Für eine Umschulung (wie auch für die Ausbildung) zur/zum Chemielaborant/-in wird meist ein Realschulabschluss oder ein höherer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass Absolvent/-innen später in einem durchaus sehr anspruchsvollen Berufsfeld tätig sein werden – eine zwingende rechtliche Grundlage dafür besteht jedoch nicht. Trotzdem stellen einige Betriebe ausschließlich Bewerber/-innen für die Ausbildung/Umschulung ein, die mindestens die Fachhochschulreife vorweisen können. Neben dem Erkenntnisgewinn im betrieblichen Rahmen findet diese Umschulung/ Ausbildung aber auch in den Berufsschulen statt, die Dauer liegt bei etwa dreieinhalb Jahren.
Im Theorie-Teil der Umschulung werden für gewöhnlich zunächst Grundlagen zu den chemischen Stoffen (Eigenschaften, Untersuchung und ähnliches) behandelt. Von großer Bedeutung sollten dabei auch immer wieder die modernen Untersuchungs- und Analyse-Methoden sein. Ab dem dritten Ausbildungs- beziehungsweise Umschulungsjahr ist es den angehenden Chemielaborant/-innen dann meist möglich, Wahlqualifikationen – etwa im Bereich der Überwachung von Produktionsprozessen, der Identifikation von Mikroorganismen oder im Bereich der Immunologie und Diagnostik – zu erwerben. Dies bietet ihnen schließlich die Chance, sich je nach Interessenlage bereits während der Umschulung/ Ausbildung zu spezialisieren, was in diesem Bereich aufgrund seiner zahlreichen Einsatzgebiete sehr wichtig ist.
Diese theoretischen Kenntnisse werden bei der Umschulung meist innerhalb der Berufsschulen vermittelt, praktische Anwendung finden sie schließlich durch die Arbeit in den jeweiligen Betrieben. Hier werden zur Verdeutlichung und praktischen Umsetzung häufig mikrobiologische Untersuchen durchgeführt, sowie der Umgang mit Arbeitsgeräten und der Laboreinrichtung, aber auch die Erstellung von Präparaten vermittelt und eingeübt.
Zielgruppe(n) für eine Umschulung zum/zur Chemielaborant/-in
Grundsätzlich steht der Weg zum/zur Chemielaborant/-in allen Interessierten offen. Jedoch wird von Bewerber/-innen einiges erwartet. Neben den erforderlichen Abschlüssen sollten angehende Umschüler beziehungsweise Auszubildende auch entsprechende Fähigkeiten und (Charakter-)Eigenschaften, wie etwa ein erhöhtes technisches Verständnis, Genauigkeit, eine gute Hand-Augen-Koordination und die Fähigkeit zu einem hohen Maß an Aufmerksamkeit, mitbringen. Von
Vorteil ist es darüber hinaus natürlich immer, wenn Bewerber/-innen zuvor in ähnlichen Bereichen tätig waren oder bereits wesentliche Kenntnisse durch ein gesteigertes allgemeines Interesse am Fachbereich beziehungsweise Praktika besitzen.
Förderungsmöglichkeiten für die Umschulung zum/zur Chemielaborant/-in
Sofern Sie eine Umschulung wählen, die nicht rein schulisch zu absolvieren ist, wird diese meist nicht schlecht vergütet. Die genaue Höhe des Umschulungsgehalts wird im entsprechenden Vertrag (mit dem Betrieb) festgelegt. Als Richtwert können Sie jedoch von etwa 700 bis 800 Euro im ersten Lehrjahr, etwa 750 bis 850 Euro im zweiten und zwischen 800 und 900 Euro im dritten Lehrjahr ausgehen. Natürlich kommt es hierbei auf den Betrieb selbst, die Region und mögliche tarifliche Vereinbarungen an. Zu erwartende Ausgaben sind Fahrt- und/oder Unterkunftskosten und möglicherweise notwendiges Lehrmaterial, mehr im Normalfall jedoch nicht.
Dies gilt ebenso für rein schulische Umschulungen/ Ausbildungen. Eine (finanzielle) Förderung können Sie für die betriebliche Umschulung/ Ausbildung zudem durch die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) und für die schulische nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.
Anbieter der Umschulung zum/zur Chemielaborant/-in
Die Umschulung und/oder Ausbildung zum Chemielaboranten/zur Chemielaborantin bieten zahlreiche Einrichtungen – sowohl Privatunternehmen als auch jene des öffentlichen Dienstes – an. Die Bandbreite an potentiellen Umschulungs- und Ausbildungsbetrieben gestaltet sich demnach als außerordentlich vielseitig: Ob Sie in den Umweltschutz, die Lebensmittelindustrie oder ein Produktions-, Entwicklungs- oder Forschungslaboratorium gehen möchten, zahlreiche Möglichkeiten stehen Ihnen hier offen.
Die Umschulung zum/ zur Chemielaborant/-in: Fernstudium und verwandte Fachbereiche
Die Vielseitigkeit der Tätigkeit als Chemielaborant/-in zeigt sich auch in der Anzahl der möglichen (alternativen) Fernstudiengänge. Ganz klassisch können Sie dabei Chemie als Bachelor- und Masterstudiengang belegen. Darüber hinaus umfasst das Angebot aber teilweise auch konkretere Fachbereiche wie Wirtschaftschemie, Industriechemie, Chemieingenieurwesen, Chemie und Umwelttechnik oder die Pharmazeutische Biotechnologie.
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