Geförderte Umschulung zum/ zur Schneider/-in

Sie schneidern gern? Dann machen sie Ihr Hobby doch zum Beruf!

Der Beruf des Schneiders bzw. der Schneiderin gehört im Grunde zu den klassischen und traditionellen Berufszweigen. Was machen Schneider/-innen? Welche Unterschiede gibt es zwischen Mode-, Maß-, Änderungs- und Theaterschneider? Insbesondere Änderungsschneider/-innen sind beliebt. Dabei handelt es sich um eine Spezialisierung innerhalb der Schneiderei. Der Beruf umfasst die Fachrichtungen zur Herrenmode und Damenmode.

Die Änderungsschneiderei ist für Umschüler/-innen zumeist interessant, da sie vorwiegend in Kaufhäusern tätig sind. Traditionelle Änderungsschneidereien oder Maßschneidereien sind ebenfalls mögliche Arbeitsstätten. Tisch- und Bettwäsche sowie die Brautmode und Abendmode gehören für Änderungsschneider/-innen sowie für Maßschneider/-innen zu den möglichen spezialisierten Einsatzbereichen.

In der täglichen Arbeitspraxis nehmen Schneider/-innen die Maße und fertigen entweder vollständig die gewünschten Modestücke oder sie nehmen die jeweils nötigen Änderungen vor.

 

Zukunftsperspektiven für Änderungsschneider/-innen

Weiterbildende Qualifikationen erleichtern die Tätigkeit in dem Berufsfeld der Schneiderei. Die Chancen steigen mit den Kompetenzen. Dazu zählen die Bereiche der Kundenberatung oder vertieftes Know-how und Fachwissen. Die Textilgestaltung findet überwiegend mit einer speziellen Software statt. Wer hier fortlaufend seine Kenntnisse erweitert oder z. B. eine Ausbildereignungsprüfung ablegt, sieht der Zukunft eher positiv gestimmt entgegen.

 

Wie lange dauert die Umschulung zum/zur Schneider/in?

Die Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre. Im Fall der Änderungsschneiderei ist die Schulung bereits nach zwei Jahren abgeschlossen. Normalerweise finden die Ausbildungen zum/zur Schneider/-in im dualen System statt. Hierbei lernen die Auszubildenden die theoretischen Kenntnisse in der Berufsschule und die praktischen Anteile in industriellen Betrieben oder im Handel.

Die Umschulung zum/zur Änderungsschneider/-in kann bei entsprechenden Vorkenntnissen bis auf elf Monate abgekürzt werden. In diesem Fall sind Bildungswerke für die Umschulung zuständig. In der Schneiderei lernen Auszubildende sowie Umschüler/-innen verschiedene Fertigkeiten rund um die Erstellung und Anpassung von Textilien.

 

Inhalte der Umschulung: Was lernen angehende Änderungsschneider/-innen?

Dabei unterscheiden sich die Inhalte vorrangig kaum, lediglich bei den Spezialisierungen kommt es zu erweiterten Fachkenntnissen. Demnach stehen innerhalb der dreijährigen Ausbildungszeit die folgenden Kompetenzen auf dem Lehrplan des ersten Ausbildungsjahres:

  • Zeichnungen erstellen/anwenden
  • Schnittschablonen nutzen
  • Kundengespräche und Terminvereinbarungen
  • Kommunikationstechniken
  • Planung und Organisation von Arbeiten
  • Stoffauswahl und Unterscheidung der Materialien
  • Maschinen instandhalten und bedienen

 

In den vertiefenden zweiten und dritten Jahren der Ausbildung erlernen Umschüler/-innen und Auszubildende vor allem kundenorientierte und kaufmännische Feinheiten des Berufes kennen:

  • Entwürfe gestalten und präsentieren
  • Kundenwünsche herausfinden
  • Kunden beraten
  • Körpermaße nehmen
  • Teilarbeiten durchführen
  • Modellschnitte erzeugen
  • Kleidungsstücke vollenden
  • Anproben korrekt durchführen
  • Kostenschätzung
  • Materialplanung
  • Kleidungsstücke an Kundenwünsche anpassen/reparieren

 

Da die Umschulung zum/zur Änderungsschneider/-in in zwei Jahren bzw. elf Monaten absolviert werden kann, ändern sich auch die Ausbildungsinhalte ein wenig. Die Änderungsschneiderei fokussiert sich auf das Weiten und Verengen von Kleidungsstücken. Gleichzeitig stehen die Themen des Ausstaffierens mit Futtermaterial, das Anbringen von Ösen, Haken oder Knöpfen und Reißverschlüssen sowie die Beraten von Kunden mitsamt dem Durchführen diverser Änderungen am Material auf dem Lehrplan.

 

Zielgruppe dieser Umschulung: Wer ist für die Änderungsschneiderei geeignet?

Für die Umschulung zum/zur Änderungsschneider/-in gilt das Bestehen von Eignungstests oder eine vorliegende andere Berufsausbildung als Voraussetzung. Andernfalls handelt es sich nicht um eine Umschulung, sondern eher um eine klassische Ausbildung.

Wer eine Weiterbildung als Schneider/-in anvisiert oder sich in dem Berufsfeld neu orientiert, benötigt häufig einen Hauptschulabschluss als Mindestvoraussetzung. Daneben verfügen statistisch betrachtet knapp ein Viertel aller Anfänger in dem Beruf über einen Realschulabschluss. Weniger als 10 Prozent machen die Hochschulreife und werden Schneider/-in. Aber was gilt für die Umschulung – besonders, wenn die Schule womöglich längst Jahre zurückliegt?

In der Schneiderei kommt es vor allem auf die Kreativität und das Interesse für Mode an. Gleichzeitig ist selbstständiges Arbeiten vorteilhaft. Generell sind Vorkenntnisse vorteilhaft. Wer beispielsweise in einem Bekleidungsgeschäft mit direkten Kundenkontakt tätig war, kann bereits einen Vorzug aufweisen.

Gleichzeitig eignet sich die Umschulung für all jene Berufsgruppen, in denen Kreativität und ein Sinn für Ästethik eine Rolle spielen. Auch wer in seiner Freizeit bereits eine stark ausgeprägte Vorliebe für die Näherei mitbringt, kann von der Umschulung profitieren. Sorgfalt bei der Arbeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt als Änderungsschneider/-in, den potenzielle Umschüler/-innen berücksichtigen sollten. Ungenauigkeiten fallen in der Schneiderei schnell auf und sind daher zu vermeiden.

 

Kosten und Förderung: Wer bezahlt die Umschulung?

Normalerweise übernimmt die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter die Umschulung. Das geschieht jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Demnach ist es nötig, dass die Ausbildung der Wiedereingliederung in die Arbeitswelt dient. Zugleich ist auszuschließen, dass keine andere Maßnahme die Arbeitslosigkeit beendet.

 

Tipps zur Bewerbung zum/zur Änderungsschneider/-in

Für eine erfolgreiche Bewerbung zur Umschulung zum/zur Änderungsschneider/-in kommt es vor allem auf die persönlichen Referenzen, die bisherige Laufbahn und die Finanzierung der Umschulung an. Vollständige Bewerbungsunterlagen gelten als selbstverständlich und werden dementsprechend grundsätzlich vorausgesetzt. Dazu zählen der Lebenslauf, die letzten Zeugnisse und das Bewerbungsanschreiben.

Um in der Bewerbungsphase Pluspunkte zu erzielen, lohnt es sich, konkret über das »Warum« und die eigene Motivation nachzudenken und diese in der Bewerbung zum Ausdruck zu bringen. Das Bewerbungsschreiben zur Umschulung kann als eine Form des Motivationsschreibens verstanden werden.

Gleichzeitig fällt es positiv auf, wenn die Finanzierung bereits bei der Bewerbung geklärt ist. Kommt eine Kostenübernahme durch das Jobcenter infrage, stehen der Einstellung weniger Hindernisse im Weg. Insbesondere bei einer betrieblichen Umschulung ist die Finanzierung aus der Sicht des Unternehmens ein wichtiger Aspekt, der für oder gegen eine/n Umschüler/-in sprechen kann.

 

Anbieter für die Umschulung zum/zur Schneider/-in

Wer sich für den Schneidereiberuf interessiert findet einige Ansprechpartner/-innen in der jeweiligen Stadt vor: Umschulungen bieten oft die Handwerkskammern an. Ebenso kommen Bildungswerke infrage. Eine Weiterbildung, um sich zu qualifizieren, bietet ebenso die IHK (Industrie- und Handelskammer) an. Sofern in der eigenen Ortschaft kein direkter Anbieter ansässig ist, lohnt sich das Informieren über die Arbeitsagentur oder der IHK.

 

Umschulung im Fernstudium? Alternativen zur Änderungsschneiderei!

Eine Umschulung zum Schneider bzw. zur Schneiderin lässt sich in ähnlicher Form als Fernstudium absolvieren. Die Studiengänge für das Fernstudium heißen häufig »Mode« oder »Textil- und Bekleidungstechnik«.