Als Dozent an die Uni – eine neue Chance im fortgeschrittenen Alter?
Es gibt kaum eine Institution, die mehr vom Wissen der älteren Generation profitiert als die Universität. Es ist kein Zweifel – in Lehre und Forschung ist Vielfältigkeit gefragt und diese lässt sich vor allem durch eine Vielzahl an Methoden in der Forschung aber auch in der Lehre widerspiegeln.
Über die Tätigkeit
Dozenten sind frei arbeitende Mitarbeiter der Universität. Sie werden zumeist für eine kurze Zeit eingestellt und haben somit einen Zeitvertrag, der befristet ist auf zumeist ein oder zwei Semester. Sie können jedoch auch für eine längere Periode eingestellt werden. Meist bewirbt man sich direkt am jeweiligen Lehrstuhl mit einem Seminarvorschlag. Dieser kann in schriftlicher Form erfolgen und ist entsprechend an den Direktor des Lehrstuhls zu richten.
Wie in vielen Gebieten kann es passieren, dass man sich häufig bewerben muss. Gerade eine Universität hat oft lange Verwaltungsvorläufe und da kann einiges verschleppt werden. Sinnvoll ist sicherlich eine telefonische Anfrage zu stellen und vorzufühlen, ob Bedarf an dem Angebot besteht.
Für wen ist die Tätigkeit als Dozent geeignet?
Wenn Sie sich an der Universität um eine Stelle als Dozent bewerben, sollten Sie selbstverständlich das nötige Wissen auf einem Fachgebiet mitbringen. Von Vorteil ist sicherlich, wenn hier bereits Ansätze vorhanden sind, anhand derer die Dozententätigkeit aufgebaut wird. Die Ansätze können durch das eigene Studium vorhanden sein und durch das berufliche Leben, die Berufspraxis neue Anstöße bekommen haben, sodass hierdurch eine gewisse Weiterentwicklung des Faches vermittelt werden kann.
Eine berufliche Tätigkeit als Dozent an einer Uni ist mit Sicherheit für jene Älteren sehr lohnend, die Ehrgeiz und Forschergeist mitbringen und die stets die Entwicklungen innerhalb ihres Faches verfolgt haben. Es geht bei dieser Tätigkeit schließlich um die Vermittlung von Wissen auf hohem Niveau. Es sollte in einem nützlichen und sinnvollen Seminar verständlich aufbereitet werden und einer relativ kleinen Gruppe von jungen Leuten vermittelt werden.
Eine gute Organisation, die Vor- und Nachbereitung des Seminars ist zudem wichtig. Es versteht sich bei dieser Tätigkeit von selbst, dass der Dozent oder die Dozentin rhetorisch versiert ist und eine gewisse Gelassenheit vorhanden ist, die dabei helfen soll auch einmal vor einer größeren Gruppe Menschen zu sprechen. Gleichsam sollte eigene Neugier vorhanden sein, mit der man auf Fragen der Studenten reagieren kann und Diskutierfreudigkeit sowie Sachlichkeit. Kurzum, der Dozent ist ein Pädagoge und sollte hier auf diesem Gebiet auf keinen Fall ein absoluter Laie sein, denn das ist für beide Seite nicht günstig.
Was wird verdient?
Die meisten Universitäten müssen strenge Sparpläne fahren. Dies kann aber für frei berufliche Dozenten von großem Nutzen sein, denn es werden eben weniger teure Professoren und Professorinnen aus aller Welt eingeladen, sondern auf einen Pool von Dozenten zurückgegriffen. Dennoch, das Gehalt ist nicht groß – ein ganzer Lebensunterhalt ließe sich nicht mit einem vierstündigen Seminar verdienen, aber immerhin wird die Mühe honoriert. Es gibt zumeist einen Stundensatz, dieser wird individuell von den Universitäten festgelegt. Da der Dozent auf frei beruflicher Basis von der Universität eingestellt ist, ist er verpflichtet, seine Einnahmen selbst zu versteuern.