Habe ich nach einem Studium als über 50-Jährige/r überhaupt noch Aussichten auf einen Job?

Exclamation and Question Mark IconAufbauen auf bestehenden Qualifikationen

Die Frage, ob Menschen über 50 nach einem Studium Aussicht auf einen Job haben, kann nicht pauschal beantwortet werden.

Zum einen hängt dies davon ab, was studiert wurde. Archäologen, Germanisten oder Historiker dürften es eher schwer haben, da es hierfür auch generell kaum Stellen gibt. Es ist aber gut denkbar, dass ein Studium mit über 50 Jahren auf einen potenziellen Arbeitgeber einen positiven Eindruck macht, denn es zeugt von Wissbegierde, Aufgeschlossenheit, Risikofreude und Intelligenz. Zusammen mit der erworbenen Qualifikation könnte dies durchaus eine attraktive Mischung sein, die zu einer Einstellung führen könnte.

Abgesehen davon ist es ideal, wenn ein Studium auf vorherigen Qualifikationen aufbaut. Hat jemand etwa zuvor schon im sozialen Bereich gearbeitet, ist zum Beispiel ein Psychologie-Studium sehr passend und bietet neue berufliche Optionen. Gleiches gilt etwa für die Pädagogik. Ein Studienfach, das weiterqualifiziert, ist auf jeden Fall auch bezüglich beruflicher Perspektiven eine gute Wahl. Ein Anwaltsgehilfe ist mit einem Jura-Studium gut bedient, eine Hotelfachfrau mit einem Tourismus-Studium. Möglicherweise kann mit dem vorhergehenden Arbeitgeber abgesprochen werden, ob nach dem Studium ein Wiedereinstieg im gleichen Betrieb, aber in einer anderen Position möglich ist.

Eventuell kann Ihr ehemaliger Arbeitgeber Ihnen auch Empfehlungsschreiben verfassen, mit denen Sie bei einer anderen Firma vorstellig werden können. Grundsätzlich ist es aber auch Tatsache, dass mit sogenannten „harten“ Fächern, wie die Psychologie eines ist, bessere Berufschancen bestehen für Menschen über 50. Dies liegt einfach in der Nachfrage des Marktes begründet. SeniorInnen interessieren sich aber eher für Geisteswissenschaften. Ein Berufseinstieg mit einem solchen Hintergrund ist leider eher schwierig.

Vorteile durch neue Studienmodelle

Vorteile bieten die neuen Bachelor-Studiengänge. Diese können – bei straffem Tempo und viel Selbstdisziplin – innerhalb von sechs Semestern studiert werden. Beginnt das Studium mit Anfang 50, ist es beispielsweise Mitte 50 abgeschlossen. Dann liegen noch zehn Berufsjahre vor dem Absolventen und dies ist durchaus eine Option. Wichtig ist es also, ein Studium so früh wie möglich zu beginnen, wenn beruflich noch etwas erreicht werden soll, sich die Studienwahl gut zu überlegen (am besten passend zum vorherigen Beruf) und das Studium straff zu absolvieren. Dann bestehen durchaus berufliche Chancen.

Ansonsten sind die Aussichten bei einem regulären Studium eher bescheiden. Nicht vergessen werden sollten auch die zusätzlichen Qualifikationen, die Sie von anderen abheben: Computerkenntnisse werden heute vorausgesetzt, aber Sprachen werden immer sehr gerne gesehen. Nirgendwo sonst bieten sich solch optimale Gelegenheiten Sprachen zu lernen oder aufzufrischen wie an einer Universität.

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