Alter schützt vor Doktorarbeit nicht! Promovieren 50plus

Eine Promotion bildet in vielen Fällen den krönenden Abschluss einer akademischen Karriere. Nicht immer lässt sich dieser Traum aber im Laufe des Berufslebens verwirklichen. Zahlreiche berufliche und familiäre Verpflichtungen verhindern oft eine Promotion. Manche Menschen wollen dann im Alter promovieren. Lohnt es sich mit 60+ überhaupt noch, sich mit einer Promotion abzuplagen? Schließlich ist die Berufskarriere ohnehin schon beendet und aus finanzieller Sicht ergeben sich durch einen Doktortitel auch keine Vorteile mehr. Hier erfahren Sie, warum es sich lohnt, im Alter zu promovieren und wie Sie dabei am besten vorgehen.

 

Welche Gründe gibt es für eine Promotion im Alter?

Ältere Promovierende sind nicht an einer wissenschaftlichen Karriere interessiert, promovieren aber trotzdem, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Schließlich ist der Doktortitel ein würdiger Abschluss für die akademische Laufbahn. Rentner promovieren meist, um dadurch ihren Wissensstand in ihrem Spezialgebiet zu erweitern und auf den neuesten Stand zu bringen. Manche verwenden den Doktortitel dann auch, um ehrenamtlich in Vereinen, Organisationen oder Institutionen tätig zu sein oder um als erfahrener Coach ihr Wissen an jüngere Personen weiterzugeben.

 

Als Rentner promovieren: Was sind die Voraussetzungen?

Wenn Sie sich als Rentner ernsthaft mit dem Verfassen einer Dissertation auseinandersetzen wollen, müssen Sie einige Dinge beachten.

  • Arbeitsmethodik und Technik
    In den letzten Jahrzehnten haben sich sowohl die wissenschaftlichen Arbeitsmethoden als auch die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel enorm verändert. Das wissenschaftliche Arbeiten wurde vor allem durch moderne Technologien bereichert. So sind heute Computersimulationen möglich und statistische Auswertungen erfolgen mithilfe des Computers. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass Sie sich, falls Sie nicht bereits beruflich damit zu tun hatten, mit der aktuellen Software befassen. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Disziplinen finden Simulationen Anwendung und es gibt für viele Bereiche eigene Softwarelösungen.
  • Fachliche Inhalte
    Zudem haben sich in den letzten Jahren auch fachliche Inhalte verändert. Das betrifft in erster Linie Wissenschaften mit einer hohen Forschungsdynamik. Dazu zählen beispielsweise die Medizin oder die Wirtschaftswissenschaften. Für die Erstellung von Studien oder die Durchführung von Analysen haben sich zahlreiche neue Methoden etabliert, die früher kaum oder gar nicht bekannt waren.
  • Eigene Arbeitsmethoden auffrischen
    Ältere Personen, die sich schon lange nicht mehr mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt haben, müssen wahrscheinlich ihre eigenen Arbeitstechniken wieder auffrischen. Das kann mitunter etwas Zeit kosten. Dazu kommt noch die Beschäftigung mit modernen EDV-Programmen, die in engem Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Disziplin stehen. Dafür werden Sie möglicherweise auch externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen.
  • Promotionsbetreuung
    Jede Dissertation setzt den Kontakt zu anderen Forschenden und zu den Promotionsbetreuern voraus. Dafür müssen die notwendigen Kontakte geknüpft werden. Eine Dissertation kann durch den intensiven Kontakt zu den Universitäten wesentlich leichter durchgeführt werden als alleine im Wohnzimmer. Die Kontakte beschränken sich deshalb nicht nur auf die Promotionsbetreuung, sondern sind auch zu den Bibliotheken und zur technischen Infrastruktur der Universität notwendig. Ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen der Promotionsbetreuung und in Kolloquien ist bei der Promotion sehr hilfreich.

 

Promovieren im fortgeschrittenen Alter: Gibt es für eine Promotion Altersgrenzen?

Wer aus beruflichen Gründen eine Dissertation anstrebt, ist besser beraten, wenn er diese unmittelbar im Anschluss an ein kurzes und erfolgreich absolviertes Studium tut. Da das Verfassen einer Dissertation stets eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, könnte dies den Berufseinstieg erheblich verzögern. Mit steigendem Alter und ohne praktische Erfahrungen verringern sich die Chancen am Arbeitsmarkt. Das gilt auch für Akademiker.

Wenn Sie im fortgeschrittenen Alter noch eine Doktorarbeit schreiben, wird dieser Umstand für Sie jedoch keine Rolle spielen. Bei einer Promotion im Alter haben Sie mental und psychologisch betrachtet sogar bessere Erfolgschancen. Zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr verbessert sich medizinischen Studien zufolge die soziale Intelligenz. Bereits ab dem 35. Lebensjahr nimmt das Zahlengedächtnis deutlich zu und auch die mathematischen Fähigkeiten verbessern sich. Außerdem haben Menschen ab 65 sogar einen größeren Wortschatz als jüngere Personen. Dies alles wirkt sich günstig auf Ihre Promotion aus.

 

Mit 60, 65 oder 67 promovieren: Ist das möglich?

An zahlreichen Universitäten in Deutschland findet man Senioren, die sich einem Studium widmen oder eine Promotion anstreben. Viele Hochschulen bieten dafür sogar eigene Seniorenlehrgänge an. Viele ältere Menschen in Deutschland haben bereits erfolgreich eine Promotion hinter sich gebracht. Ein Rentner aus Bayern schaffte die Promotion noch im Alter von 85 Jahren! Eine deutsche Gesamtschullehrerin promovierte mit 67 Jahren. Sie begann ihre Doktorarbeit bereits mit 50.

 

Nützliche Informationen für Promotionen

Eine Promotion bildet die Grundlage für den Erhalt des offiziellen Doktortitels. Im medizinischen Bereich ist dieser ohnehin bereits mit dem Studienabschluss verbunden. In diesem Fall muss die Doktorarbeit auch innerhalb eines Jahres verfasst werden. Die Dissertation schließt mit einem mündlichen Examen, der sogenannten Disputation ab oder einer Prüfung, dem sogenannten Rigorosum. In den naturwissenschaftlichen Studienfächern umfasst eine Doktorarbeit in den meisten Fällen zwischen 30 und 150 Seiten. In den Geisteswissenschaften hat die Dissertation einen Umfang von 150 bis 500 Seiten.

Das Verfassen einer Doktorarbeit ist ein erheblicher Arbeitsaufwand. Neben dem Schreiben selbst, ist auch die Recherche und die Dokumentation der gewonnenen Erkenntnisse von Bedeutung. In vielen Fächern müssen diese Erkenntnisse zusätzlich mithilfe mathematischer Methoden verifiziert werden. Außerdem folgt jede Dissertation einem bestimmten Muster. Dieses Muster unterscheidet sich je nach Wissenschaft. Natürlich kann man sich für die Dissertation auch an diversen Beispielen orientieren.

Ein Gedanke zu „Alter schützt vor Doktorarbeit nicht! Promovieren 50plus“

  1. Ich würde sehr gerne promovieren.
    Ich weiß aber nicht wo und bei wem es zustande kommen könnte.
    Meine Geschichte ist sehr kompliziert und ich bräuchte Unterstützung, auch deswegen, dass ich arbeitslos bin.

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