Schuldienst: Umschulung zum Lehrer/zur Lehrerin

informationenDer Beruf des Lehrers/der Lehrerin ist eine vielgestaltige, verantwortungsvolle und häufig auch herausfordernde Aufgabe. Vielgestaltig ist er deshalb, weil es nicht nur die Lehrer an der klassischen Schule gibt, sondern auch Berufsschullehrer, Lehrer in Sport und Freizeit sowie Lehrer in der Erwachsenenbildung.

An jeden Einzelnen von ihnen werden ganz verschiedene Anforderungen gestellt. Zum Leben des Lehrers gehört zudem neben der eigentlichen Unterrichtsführung auch die Vor- und Nachbereitung, die häufig bis spät in die Nacht erfolgen. Verantwortungsvoll ist der Beruf, da professionell mit einer Vielzahl von ausbildungsrelevanten und zwischenmenschlichen Problemen umgegangen werden muss.

Kenntnisse in Psychologie und Gesprächsführung sind dabei sehr hilfreich. Herausfordernd kann der Beruf des Lehrers sein, da man sich stets aufs Neue individuell auf seine Gegenüber einstellen muss, ohne dabei das Auge für die Selbstkritik zu verlieren.

Voraussetzungen

Je nach angestrebter Position kommen unterschiedliche Einstiegsvoraussetzungen zum Tragen. Aufgrund des andauernden Lehrermangels in vielen Bundesländern werden Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium zugelassen, wenn sie einen Studienabschluss in einem relevanten Mangelfach (z.B. Musik, Physik, Mathematik) nachweisen können. Erfüllen die Quereinsteiger zusätzlich die Altersgrenze von meist 40 Jahren, können sie darauf hoffen, direkt in den Referendariatsdienst eingestellt zu werden.

Die Entscheidung nach ordentlicher Bewerbung fällen die zuständigen Kultusministerien der Länder. Dieses Modell gilt in vielen deutschen Bundesländern für Haupt-, Real- und Berufsschulen gleichermaßen. So werden z.B. an Gymnasien vor allem Musik- und Physiklehrer gesucht.
Diejenigen, die sich eher in der Erwachsenenbildung eine Zukunft aufbauen wollen, können meist über geeignete staatlich anerkannte Fern- oder Präsenzkurse einen Trainerschein oder die Prüfung zum Referenten in der Erwachsenenbildung ablegen. Die Zugangsvoraussetzungen sind meist sehr offen gestaltet und ermöglichen es, sich in jedem Alter Kenntnisse im neuen Berufsfeld anzueignen.

Dauer und Inhalte der Umschulung zum Lehrer/zur Lehrerin

Das Referendariat dauert je nach Regelung im jeweiligen Bundesland zwischen 12 und 24 Monaten. Es dient in erster Linie als Vorbereitungsdienst, um das theoretische Wissen aus dem Studium mit praktischer Lehrtätigkeit zu untermauern.

Anerkannte Zusatzstudien oder Aufbaukurse führen je nach Kursträger in einem Zeitraum von 9 Monaten bis 3 Jahren zur Erlangung des Trainerscheins bzw. eines Zertifikates für die Arbeit als Referent in der Erwachsenenbildung. Neben methodischen Aspekten werden häufig Psychologie, Beratungspraxis, Gesprächs- und Buchführung zum Inhalt dieser Kurse gehören. Sie dienen in erster Linie dazu, dem Absolventen eine gute Grundlage für die selbständige Arbeit im neuen Berufsfeld zu geben.

Abschluss und Perspektiven

Das Referendariat schließt mit dem 2. Staatsexamen ab und ermöglicht die Einstellung als Lehrkraft vorzugsweise im betreffenden Bundesland. Bei Änderung der persönlichen Lebensumstände ist unter Umständen auch eine spätere Versetzung in ein anderes Bundesland möglich. Allgemein betrachtet sind die Aussichten für Quereinsteiger im Lehramt sehr gut, wenn sie gesuchte Mangelfächer vertreten.

Aufbau- oder Zusatzstudiengänge werden meist mit einer schulinternen Prüfung abgeschlossen und enden mit der Ausstellung eines Zertifikates.

Fördermöglichkeiten

Das Referendariat ist ein normales Angestelltenverhältnis im Öffentlichen Dienst und wird regulär nach Tarifvertrag für Referendare vergütet. Die Zusatzstudiengänge zum Trainer oder Referent in der Erwachsenenbildung sind je nach Bildungsträger und Kurs mit Ausbildungskosten verbunden. Bei staatlich zertifizierten Kursen ist häufig eine Teilfinanzierung über Bildungsgutscheine möglich. Nähere Auskünfte hierzu sowie weitere Informationen zu Finanzierungshilfen erteilt die zuständige Agentur für Arbeit.

Hier finden Sie weitere Artikel rund um die Umschulung mit 50, 51, 52, 53, 54, 55 oder älter:

Voraussetzungen für die Bewilligung einer Umschulung durch das Jobcenter

Umschulung nach einem Arbeitsunfall: Ansprüche, Möglichkeiten, Chancen

Umschulung wegen physischer Erkrankung (Bandscheibenvorfall, Rückenprobleme, Allergie, Asthma)

Umschulung wegen psychischer Erkrankung (Depression, Burnout)

Umschulung auch ohne Ausbildung möglich?

Habe ich während einer Umschulung Anspruch auf Wohngeld?

Habe ich während einer Umschulung Anspruch auf Urlaub?

Wie lange dauert eine Umschulung in der Regel?

Umschulung- spezielle Berufe:

Umschulung im Bereich Webdesign

Umschulung zum/zur Erzieher/in

Umschulung zu einer Arbeit mit Tieren (Tierpfleger/in, Tierarzthelfer/in, Tierheilpraktiker/in)

Umschulung zum/zur Immobilienmakler/in bzw. Immobilienkauffrau/ Immobilienkaufmann

Umschulung zum Koch/ zur Köchin

Umschulung zum Konditor/ zur Konditorin

8 Kommentare

  1. Ja alles Wunderbar… aber an wenn kann ich mich konkret wenden wenn ich Lehrdrin für Gesundheitsfachberufe werden möchte?

  2. Ich habe 1994 auf einer Dienststelle einen toten Säugling gefunden.
    Weitere posttraumatische Ereignisse musste ich erleben, so verstarb mir ein Stückgutfahrer am ersten Arbeitstag in der HWK in meinen Armen, er war sehr unter Stress bediente den Stapler auf der Hebebühne seines LKW scheinbar falsch ( Zeitdruck ), der Stapler schoss von der Ladefläche ( Arbeitshöhe 150 cm ) schobe den Fahrer von der Bühne und stürzte mit Gesamtgewicht von ca 500 – 800 KG auf den Fahrer. Sofort gab ich den N otruf ab, der Notarzt konnte nach 25 Minuten nur den Tod feststellen solange hatte ich den Mann im Arm. Das letzte ausatmen des Manne setzte dem Ganzen die Krone auf.

    Leider finde ich trotz 8 jähriger Tätigkeit als Lehrkraft und Dozent keine Festanstellung für die letzten 11 Jahre im Arbeitsleben.

    Dasist sehr bedauerlich da ich zusätzlich einen hohen qualifizierten Abschluss und mehrer Weiterbildungen ( selbst finanziert ) erfolgreich abgeschlossen habe.
    Armes Deutschland

    • Hallo Herr Mann,

      es ist bestürzend von Ihren traumatischen Erfahrungen zu lesen.

      Welche Tätigkeit möchten Sie gerne in Ihren letzten 11 Berufsjahren ausüben?
      Da Sie wenige Angaben zu Ihrer Ausbildung gemacht haben, kann ich nur spekulieren. Falls Sie Berufsschullehrer werden möchten, kann es bspw. sehr hilfreich sein, sich in Bundesländern mit entsprechendem Mangel an Lehrern zu informieren.

      Herzliche Grüße

  3. Hallo, ich bin schon seit 8 jahren in Deutschland und ich bin 36 jahre alt. ich würde gerne eine Umschulung zum Lehrerin machen. ich habe im meine Heimat auch Umschulung als Tourismuskauffrau gemacht. meine frage ist , ob ich die Umschulung hier machen kann?
    Für eine Klärende Antwort bin ich sehr Dankbar.
    Vielen Dank im für Ihre Mühen.
    Zoha

  4. Hallo,
    ich bin schon seit 8 jahren in Deutschland und ich bin 36 jahre alt. ich würde gerne eine Umschulung zum Lehrerin machen. ich habe im meine Heimat auch Umschulung als Tourismuskauffrau gemacht. meine frage ist,
    ob ich die Umschulung hier machen kann?
    Für eine Klärende Antwort bin ich sehr Dankbar.
    Vielen Dank im für Ihre Mühen.
    Zoha

  5. Hallo,
    Meine Voraussetzungen: 53 Jahre, freischaffende Künstlerin seit meinem Kunststudium “Freie Malerei” an der Gesamthochschule Kassel mit einem Diplomabschluß (also seit 28 Jahren freischaffende Künstlerin). Nun würde ich sehr gern in den Schuldienst wechseln! Ist das möglich???
    Schön Tach
    Annette

    • Hallo Annette,

      die Anforderungen variieren von Bundesland zu Bundesland, sehen Sie mal auf der Webseite des Bildungsministeriums in Ihrem bevorzugten Bundesland nach.
      Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

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